To-Do Listen, Kalender, Notizblock

PROKRASTINATION – Oder auch: 100 Wege, um nie ein Buch zu Ende zu schreiben…

Ich habe auch komischerweise immer das Gefühl, gerade in einem Rutsch einen ganzen Roman schreiben zu können, wenn ich mit etwas anderem beschäftigt bin und auf keinen Fall schreiben kann. Was will mir mein Hirn damit sagen?

PROKRASTINATION – Oder auch: 100 Wege, um nie ein Buch zu Ende zu schreiben…



„Ich habe auch komischerweise immer das Gefühl, gerade in einem Rutsch einen ganzen Roman schreiben zu können, wenn ich mit etwas anderem beschäftigt bin und auf keinen Fall schreiben kann. Was will mir mein Hirn damit sagen?

Prokrastination ist ein so kompliziertes Wort, dass ich manchmal gar nicht glauben kann, dass ich es jeden Tag tue.

Was bedeutet es? Im Grunde geht es um zweierlei Dinge. Zum einen um das Aufschieben von Aufgaben oder Dingen, die man sich vorgenommen hat. Und zum anderen um die plötzliche Produktivität, wenn man keine Zeit mehr hat.

Leute, das bin ich!

Gott sei Dank bin ich das gar nicht, wenn es um normale Arbeit geht. Wie ihr, wenn ihr das hier gerade lest, bereits mitbekommen haben solltet, bin ich selbstständig. Ich glaube, so etwas wie einen prokrastinierenden Selbstständigen gibt es nicht – denn dann wäre diese Person nicht selbstständig. Von daher: Den Schuh muss ich mir nicht anziehen.
Wenn ich arbeite, dann auch richtig. Von morgens bis abends und auch gerne mal nachts, wenn es nicht anders geht.

Mindmap an einer Pinnwand mit Ideen zum Handlungsablauf
Bücherstapel

Aber dann gibt es ja auch noch Dinge, die ich tue, weil ich es möchte und liebe. Und ja, hier spiele ich aufs Schreiben an.

Beim Schreiben bin ich ein Profi, was Prokrastination angeht. Ich schaffe es, alles andere vorzuschieben. Oft mit der Begründung, dass ich dann den Kopf frei habe, um mich aufs Schreiben zu konzentrieren und kreativ zu sein. Dass ich dann aber keine Zeit mehr habe, bedenke ich bei dieser Taktik nicht. Das ist wie beim Essen, wenn man sich das Beste für den Schluss aufhebt, aber dann keinen Hunger mehr hat.

Auch rede ich mir manchmal ein, erst einmal meine Gedanken sortieren zu müssen und fange irgendwelche Übersichtspläne an, die ich nie brauchen werde. Oder ich lese erst einmal, um mir Inspiration zu holen – was letztendlich auch sinnlos ist, weil dein eigener Stil keine Inspiration braucht.  

Seit Neustem tue ich etwas sehr Ähnliches. Es wirkt erstmal gegensätzlich, führt aber zum gleichen Ergebnis. Ich schreibe viel, aber an so vielen verschiedenen Projekten, dass ich irgendwie bei keinem so richtig weiterkomme. Zunächst dachte ich, dass es ein gutes Zeichen ist und ich gerade unglaublich kreativ bin. Ich glaube aber, das ist mal wieder eine Vermeidungstaktik, um nie an den Punkt zu kommen, mich mit einem fertigen Buch der Bewertung anderer gegenüberzustellen.

Ich habe auch komischerweise immer das Gefühl, gerade in einem Rutsch einen ganzen Roman schreiben zu können, wenn ich mit etwas anderem beschäftigt bin und auf keinen Fall schreiben kann. Was will mir mein Hirn damit sagen?

Ich habe jetzt angefangen, mich selbst auszutricksen. Dabei geht es allerdings wieder um die klassische Form von Prokrastination. Da ich immer dann am produktivsten bin, wenn ich in Zeitnot gerate, lege ich das Schreiben immer so, dass ich nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung habe. Das klappt ganz gut…bis jetzt.

Habt ihr ultimative Tipps gegen dieses Phänomen? Let me know! So ganz bin ich da auch noch nicht auf die optimale Lösung gekommen.

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Krimis

Wie das Schreiben eines Krimis nicht zum Krimi wird…

Krimis

[…]indem sie sich schreckliche Geschichten ansehen oder davon lesen, wird auch nie der innerliche Druck zu groß werden, die eigenen Gelüste herauszulassen.

Wie das Schreiben eines Krimis nicht zum Krimi wird…



„[…]indem sie sich schreckliche Geschichten ansehen oder davon lesen, wird auch nie der innerliche Druck zu groß werden, die eigenen Gelüste herauszulassen.

Der Krimi – eines der beliebtesten Genres überhaupt. Ich habe mal gelesen, dass Menschen so gerne Krimis, Thriller oder Horror lesen und gucken, weil sie damit ein Bedürfnis stillen, was ganz tief in jedem Menschen vergraben ist. Bei einigen ist es nicht so tief (leider), sodass sie Straftaten begehen. Gott sei Dank ist es bei der Mehrheit der Menschen aber anders und indem sie sich schreckliche Geschichten ansehen oder davon lesen, wird auch nie der innerliche Druck zu groß werden, die eigenen Gelüste herauszulassen.

Ich finde den Gedanken mehr als gruselig. Und ich weiß nicht, ob die Tatsache, dass ich sowas gar nicht gerne lese oder sehe, gut oder schlecht ist. Entweder gut, weil ich vielleicht gar kein Bedürfnis habe. Oder schlecht, weil ich es nicht stille und es irgendwann wie ein Vulkan aus mir herausplatzt. Ich hoffe doch stark, dass ersteres zutrifft.

Krimis im Verkauf

Viele Buchhandlungen machen heutzutage einen Bereich für “Spannung” auf, statt es konkret Krimi zu nennen. Ganz einfach deshalb, weil die Übergänge zu Thriller, Psychothriller, Detektivkrimi, Horror und etlichen andern Subgenres mittlerweile ziemlich verwässert sind. Es gibt keine klare Grenze mehr. Alles ist möglich.

Ansonsten werden Krimis häufig nach dem Setting sortiert – also wo oder auch wann spielen die Handlungen. Norddeutschland, Skandinavien, Schottland, in einer Großstadt, Vergangenheit, Gegenwart, … Auch hier ist eigentlich alles erlaubt, aber natürlich nicht gleichermaßen beliebt.

Lesendes Mädchen

Wie schreibst Du nun einen guten Krimi?   

Da ist natürlich erst einmal die entscheidende Frage: Wie kommst Du überhaupt auf die Ideen? Beim Krimi ist das eigentlich besonders einfach, weil die Zeitungen, Podcasts, YouTube-Videos etc. voll von echten Verbrechen sind, die Du als Inspiration nehmen kannst.

Was beim Aufbau eines Krimis – egal welches Subgenre – unglaublich wichtig ist: Es muss alles bis ins kleinste Detail logisch sein. Auch wenn die Spannung natürlich bis zum Ende aufrecht gehalten werden soll, müssen die Leser:innen zumindest theoretisch die Chance haben, auf die Rätsels Lösung zu kommen.

Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Wie beispielsweise das regelrechte “Missbrauchen” der Krankheit Schizophrenie für Psychothriller, bei denen am Ende doch alles anders ist, weil sich die meisten Dinge eingebildet worden. Aber auch hier muss natürlich innerhalb der Hirngespinste der Person alles einer Logik folgen. Die Spannung darf unter keinen Umständen durch Unklarheiten unterbrochen werden.

Die Wichtigkeit von Recherche und Logik wird auch bei dem Aufbau eines Settings wichtig. Gerade wenn ihr einen realen Ort wählt, sollten zumindest die meisten Details stimmen. So wird die Spannung umso größer, wenn die Leser:innen sich alles genau vorstellen und reinversetzen können, weil sie den Ort kennen.  

Dann bau die Geschichte des/der Täter:in auf. Was hat die Person für eine Lebensgeschichte, wie sieht sie aus. Was ist das Motiv, das Opfer, wie wird die Tat ausgeführt und was hat die Person für ein Alibi.

Als nächstes brauchen wir eine:n Held:in. Die Geschichte kann im Grunde von tausend Perspektiven aus erzählt werden. Der Klassiker ist eine Ermittlerfigur, aber es könnte auch jemand von der Zeitung, ein:e Zeug:in oder das Opfer selbst sein. Auch hier brauchen wir eine Lebensgeschichte und das Aussehen. Dann das Vorgehen, die Verdächtigen und eventuell Zeug:innen.

Und dann ist es natürlich noch wichtig, den Ablauf der Erzählung festzulegen. Beim Krimi kann schließlich auch rückwärts erzählt werden. Es kann mit einem Opfer anfangen oder enden. Überlege Dir genau, was zu Deiner Geschichte passt. Aber achte darauf, immer genug Spannung laufen zu lassen. Und die Geschichte sollte ein unerwartetes Ende aufweisen.

Normalerweise haben wir zum Ende eines Falls eine Auflösung – die noch offenen Rätsel werden gelöst. Manchmal werden noch ungelöste Einzelheiten aber auch dazu verwendet, Interesse für einen Folgeband zu wecken.

Wir haben Dir ein Template – einmal ohne und einmal ausgefüllt mit Tipps – hier online gestellt. Wenn Du es ausfüllt, bildet es eine gute Vorbereitung fürs eigentliche Schreiben des Krimis.

Um das Template herunterzuladen, musst Du Dich kurz anmelden. Das geht aber wirklich schnell und ist komplett kostenlos – Versprochen!

Sende uns gerne Deine ausgefüllte Version mit Deiner Idee zu und wir geben dir ebenfalls kostenlos eine professionelle Meinung dazu, wie viel Potential wir in der Idee sehen.


Autor:innen ohne Leser:innen sind wie Bücher ohne Seiten – schön, aber sinnlos.

"Was bringt es einem/einer Designer:in, Kleidung zu entwerfen, die keiner tragen will. Richtig: gar nichts."
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Fantasy-Bücher

Lass Deiner Fantasie freien Lauf und der Zauber erwacht … oder schläft ab Seite 2 wieder ein.

Fantasy-Bücher

Immer wenn jemand zu Dir sagt: „Du hast eindeutig zu viel Fantasie.“ ist es der Moment, in dem Du Dir einen Notizblock schnappen und Dir aufschreiben solltest, was Du gerade gesagt hast. Denn egal, was Dir jemand erzählt … ZU VIEL FANTASIE gibt es gar nicht!!!

Lass Deiner Fantasie freien Lauf und der Zauber erwacht … oder schläft ab Seite 2 wieder ein.



„Immer wenn jemand zu Dir sagt: „Du hast eindeutig zu viel Fantasie.“ ist es der Moment, in dem Du Dir einen Notizblock schnappen und Dir aufschreiben solltest, was Du gerade gesagt hast. Denn egal, was Dir jemand erzählt … ZU VIEL FANTASIE gibt es gar nicht!!!

Wie schreibst Du einen guten Fantasy-Roman?

Fangen wir mit der Unterscheidung innerhalb des Genres an. Es gibt wahrscheinlich tausend Subgenres, aber wir haben uns hier für drei Wesentliche entschieden. Das ist nicht unbedingt wichtig, wenn es um das Schreiben der Geschichte geht. Denn da sind der Fantasie wirklich keine Grenzen gesetzt und Mischformen der Subgenres sind selbstverständlich auch möglich. Wichtig ist diese Einordnung aber spätestens dann, wenn es um das Exposé und somit um die Bewerbung bei Verlagen oder Agenturen geht.
Unterscheide also zwischen High Fantasy, Urban Fantasy und Romantasy oder kennzeichne dein Werk als eine Mischform.
Was ist das genau?

Grob gesagt sind High Fantasy-Romane diejenigen, die in einer fiktiven Welt spielen. Urban Fantasy findet in der realen Welt statt und bindet magische Elemente mit ein. Romantasy ist eine Mischung aus Romance und Fantasy, setzt den Fokus also auf die Liebesbeziehung.

Doch nun zum Schreiben eines Fantasy-Romans!
Wie gelangt man an die passenden Ideen?

Immer wenn jemand zu Dir sagt: „Du hast eindeutig zu viel Fantasie.“ ist es der Moment, in dem Du Dir einen Notizblock schnappen und Dir aufschreiben solltest, was Du gerade gesagt hast. Denn egal, was Dir jemand erzählt … ZU VIEL FANTASIE gibt es gar nicht!!!

Wie in jedem Genre ist SHOW NOT TELL unglaublich wichtig. Bei Fantasy ist es aber vielleicht noch ein klein wenig wichtiger – vor allem bei High Fantasy! Warum? Bei High Fantasy wird eine komplett neue Welt erschaffen, die keinen uns bekannten Naturgesetzen untergeordnet ist. Bedeutet für die Autor:innen, dass sie jede Kleinigkeit beschreiben müssen, damit die Leser:innen eine Vorstellung von der neuen Welt bekommen. Nun wollen wir ja aber eigentlich nicht so viel beschreiben. Bei Fantasy ist diese Regel von zwei Seiten zu betrachten. Auf der einen Seite wird die Regel über den Haufen geworfen, denn bei Fantasy darf ruhig mal eine ganze Seite Naturbeschreibung vorkommen. Zum anderen müssen wir aber auch hier versuchen, diese Beschreibungen teilweise durch Action zu ersetzen, damit es den Leser:innen nicht zu viel wird.

Sinnvoll ist es also, am besten direkt zu Beginn des Romans den/die Protagonist:in in eine gefährliche oder zumindest bewegungsaktive Situation zu bringen, wo wir begleitend zu der Handlung die Umgebung beschreiben können. So kann die Figur die Umgebung für uns sehen, fühlen, riechen, hören und es ist keine reine Wiedergabe des Erzählenden.

Mädchen mit Büchern geht durch einen verträumten Garten

Aufgrund des sogenannten „Worldbuildings“ – was bei Fantasy allgemein nötig ist und nicht nur aus Beschreibungen der Umgebung, sondern auch der Gesetze, der Fähigkeiten der Handelnden, dem Ziel ect. besteht – sind Fantasy-Romane oft etwas länger. Das ist ok, sollte euch aber nicht unter Druck setzen. Auch mit 300-400 Seiten kann es ein gutes Buch sein und einigen Leser:innen ist das sogar lieber.

Auch wenn Du bei Fantasy eine Welt erschaffst, in der alles nach deinen Regeln läuft, achte unbedingt darauf, dass die Regeln Sinn ergeben. Die Leser:innen werden es Dir nicht verzeihen, wenn nicht jedes Detail und jede Eventualität vorwärts und rückwärts durchdacht ist. Das gilt auch für das Exposé. Die Ansprechpartner im Verlag oder einer Agentur müssen die Magie, die Welt, die Aufgabe der Figuren usw. verstehen. Falls Du Dir unsicher bist, ob Du das geschafft hast, schauen wir gerne als Außenstehende mal drauf.

Fantasy bietet vor allem eine Sache, die glaube ich alle Autor:innen lieben: eine Bühne für gaaaaanz viele Personen. Normalerweise solltest Du die Anzahl Deiner Figuren in Grenzen halten. Aber wir haben ja gelernt: Bei Fantasy gibt es keine Grenzen. Also los, bastele ein Figurenensemble, bei dem den Leser:innen schwindelig wird und überlege Dir dann eine schlaue Taktik, dass es trotzdem verständlich bleibt.

Und das ist jetzt nur meine Meinung, aber …. Kein gutes Fantasybuch kommt ohne einen dramatischen Tod einer geliebten Figur aus. Denken wir mal an Harry Potter und … Achso, spoilern sollte ich vielleicht jetzt nicht. Auch wenn alle Menschen, die sich aus Interesse diesen Blogpost übers Schreiben von Fantasy Harry Potter gelesen, geguckt, nochmal geguckt und dann wieder gelesen haben sollten. Ich sag´s ja nur…    

Das waren jetzt mal ein paar Gedanken zum Thema Fantasy. In unserer Instagram-Story geben wir euch übrigens auch einige gute Umsetzungen mit auf den Weg, an denen ihr euch ein Beispiel nehmen könnt. Gerade bei Fantasy kann es nicht schaden, wenn mehrere kreative Köpfe an abgefahrenen Storylines arbeiten. Vielleicht können wir in einem gemeinsamen Brainstorming zusammen etwas Tolles zaubern. 

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Exposé mit Korrekturen und Duden

How to write: DAS Exposé

Exposé mit Korrekturen und Duden

Macht euch sympathisch und menschlich! Es ist eine kreative Branche. Ihr müsst nicht auf Teufel komm raus professionell sein.

How to write: DAS Exposé



„Macht euch sympathisch und menschlich! Es ist eine kreative Branche. Ihr müsst nicht auf Teufel komm raus professionell sein.

Bei Instagram ging es bei uns die ganze Woche um das Thema Exposé. Zuerst war ich als Expertin zu einer Online-Fragerunde eingeladen, in der Autor:innen mir Fragen stellen durften. Die wichtigsten Erkenntnisse haben wir nicht nur in der Story mit euch geteilt, sondern auch als Reel zusammengefasst. Um euch die Punkte aber noch einmal genauer erklären zu können, soll dieser Blogbeitrag dienen.

Zunächst ist allerdings wichtig vorwegzunehmen, dass nicht nur jedes Projekt anders ist, sondern auch jeder Verlag bzw. jede Agentur. Es gibt also leider – wie so oft – nicht das eine Universalrezept, mit dem ihr immer weiterkommt.
Daher legen wir euch nahe, wenn ihr euch noch unsicher seid, gerne auf unsere Dienste zurückzugreifen. Das Exposé ist die Eintrittskarte in den Buchmarkt. Ohne kommt man nicht rein, also sollte man es nicht unterschätzen.

Fangen wir mal mit den Basics an, die ihr selbstverständlich auch bei vielen weiteren Adressen im Internet findet. Welche Bausteine gibt es? Welche davon sind sinnvoll?

Wie eine normale Bewerbung ist bei den einzureichenden Dokumenten an den Verlag/Agentur ein Anschreiben dabei. Das Anschreiben wird selbstverständlich an jeden einzelnen Verlag/Agentur angepasst und bestenfalls an eine konkrete Person gerichtet. Recherchiert also vorher, welche:r Redakteur:in eurer Manuskript möglicherweise in die Hände bekommt.
Haltet euch kurz! Bittet um Prüfung. Schreibt den Grund, warum ihr und euer Projekt (Arbeitstitel nennen) perfekt in den Verlag passt. Sagt höflich, dass ihr euch über einen positiven Bescheid freuen würdet. Das reicht!

Ins eigentliche Exposé würde ich eine Kurzvita einfügen. Das entspricht den kurzen Texten, die ihr eigentlich in jedem Buch über den/die Autor:in findet. Versucht, die Vita an das Genre anzupassen, das ihr bedient.
Schreibt ihr Fantasy? Erzählt von magischen Begegnungen bei Reisen in Schottland.
Schreibt ihr Liebesgeschichten? Erzählt von eurer hoffnungslosen Romantik und dass ihr weiter an die große Liebe glaubt.
Schreibt ihr Krimis? Erzählt von eurer Kindheit, in der ihr schon große Verbrechen bei euren Nachbarn aufgedeckt habt.
Macht euch sympathisch und menschlich! Es ist eine kreative Branche. Ihr müsst nicht auf Teufel komm raus professionell sein.

Agentur-/ und Verlagsliste

Im Orientierungsteil ordnet ihr euer Werk ein. Das ist wichtiger, als ihr denkt. Arbeitstitel, Genre, Seitenzahl, Zielgruppe. Seid besonders bei Genre und Zielgruppe sehr explizit. Es ist also nicht Fantasy für Jugendliche. Nein, es ist Urban Romantasy für größtenteils weibliche Jugendliche ab 14.
Ihr könnt auch vergleichbare Titel suchen. Greift da am besten auf den Verlag zurück, bei dem ihr euch bewerbt. Damit zeigt ihr a) dass ihr euch mit dem Verlag auseinandergesetzt habt und b) dass das Buch perfekt in das Programm passt.

Die Zusammenfassung ist das absolut Wichtigste am Exposé! Wenn ihr nämlich Pech habt, lesen die Redakteur:innen die Leseprobe gar nicht erst. Versucht also nicht nur, den Inhalt vollständig wiederzugeben, sondern auch interessant und mit Charakter. Damit ist gemeint, dass eine Zusammenfassung nicht zwangsläufig nüchtern sein muss. Bringt euren Schreibstil mit ein. Haltet euch so kurz wie möglich. 1-3 Normseiten, mehr nicht!
Zu Beginn der Zusammenfassung macht sich ein Pitch aus ein oder zwei Sätzen immer ganz gut. Formatiert ihn fett, dann fällt er sofort auf.  

Wenn ihr Ideen zu weiteren Teilen habt, schreibt es entweder in die Orientierung oder unter die Zusammenfassung. Haltet euch aber auch hier kurz. Zunächst wollt ihr dieses eine Buch bewerben. Ob dann ein zweiter oder sogar ein dritter Teil kommt, liegt am Ende eh an dem Verlag und den Verkaufszahlen.

Wenn ihr viele Figuren habt, könnt ihr kurze Figurenvorstellungen schreiben. Das ist aber nicht immer sinnvoll. Ich würde es nur machen, wenn es für das Verständnis der Zusammenfassung oder des Projektes wichtig ist.    

Und dann kommt die Leseprobe. Vom Umfang her müsst ihr euch unbedingt auf der Internetseite des Verlages oder der Agentur informieren, wie viel Text sie haben wollen. Haltet euch daran!
Beliebt als Leseproben sind entweder der Anfang oder eine besonders spannende Stelle. Ich muss sagen, dass ich IMMER den Anfang nehmen würde. Der Anfang sagt so viel über ein Projekt aus und muss sitzen. Von daher mein Tipp: Nehmt einfach die ersten Seiten.

Ihr müsst euch ein Exposé wirklich als Bewerbung vorstellen. Wenn ihr euch für einen Job bewerbt, dann solltet ihr zunächst natürlich klar machen, dass ihr perfekt in die Jobausschreibung passt und schließlich noch herausarbeiten, was euch besonders macht. Wieso seid ihr nicht wie die tausend anderen Bewerber:innen? Diese zwei Schritte solltet ihr bei jedem Teil des Exposés im Kopf behalten. Bei der Kurzvita, der Orientierung, der Zusammenfassung, der Figurenvorstellung. Was macht die erfolgreichsten Bücher des Verlages aus? Arbeitet es in eurem Projekt heraus!   

Und zum Schluss noch folgender Tipp: Seid nicht zu arrogant, aber auch nicht zu bescheiden. Verkauft euer Buch nicht als den nächsten Bestseller, aber verkauft euch auch nicht unter dem Wert.

Bitte unterschätzt das Exposé nicht. Es muss absolut überzeugend sein, damit es in der Masse der Einsendungen heraussticht. Wir würden euch gerne dabei unterstützen. Greift also gerne auf unser Angebot zurück.  

Alles, was du brauchst, ist ein Stift und ein Blatt Papier…so ein Schwachsinn!

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Zwei Mädchen liegen lesend auf einem Sofa

Autor:innen ohne Leser:innen sind wie Bücher ohne Seiten – schön, aber sinnlos.

Zwei Mädchen liegen lesend auf einem Sofa

„Was bringt es einem/einer Designer:in, Kleidung zu entwerfen, die keiner tragen will. Richtig: gar nichts.”

Autor:innen ohne Leser:innen sind wie Bücher ohne Seiten – schön, aber sinnlos.



„Was bringt es einem/einer Designer:in, Kleidung zu entwerfen, die keiner tragen will. Richtig: gar nichts.

In unserer Instastory haben wir euch diese Woche gefragt, was ein:e Autor:in schreiben sollte: was sich gut verkauft oder was ihn/sie bewegt.

Im Grunde war mir schon vorher klar, für was die meisten automatisch stimmen würden. Es ist wie ein Reflex oder vielleicht eine Wunschvorstellung, dass mit Liebe zu etwas alles erreicht werden kann. Einige von euch sind aber auch mit dem Kopf an die Sache herangegangen und haben gesagt, dass Autor:innen schreiben sollten, was sich verkauft. 

Schreiben ist eine Passion und dabei solltest du natürlich erst einmal nicht an den Verkaufswert denken. Du solltest frei sein und schreiben, was dich glücklich macht. Zumindest solltest du das, solange Schreiben für dich ein Hobby ist oder eine Art Therapie, um Probleme oder auch schöne Erlebnisse zu verarbeiten.

Aber viele Autor:innen kommen irgendwann an einen Punkt, an dem sie mit dem Schreiben eben nicht nur sich selbst oder den Liebsten gefallen wollen. Sie entwickeln den Traum, ihr Buch in den Regalen der Buchhandlungen zu finden. Natürlich kann es sein, dass genau das, was du schreiben möchtest oder bereits geschrieben hast, auch dem Interesse von Verlagen und den Leser:innen entspricht. Das ist wunderbar und wird früher oder später auf jeden Fall von Erfolg gekrönt sein. Versprochen!

Manchen Autor:innen geht es aber nicht so. Sie schreiben etwas, was ihr Herz bewegt. Aber was ein einzelnes Herz bewegt, bewegt noch nicht gleich die breite Masse. Und was die breite Masse nicht bewegt, wollen Verlage nicht in ihren Reihen stehen haben.
Manchmal ist, was dein Herz bewegt, auch nicht gerade leichte Kost. Auch da sind die Verlage vorsichtig. Denn schließlich sind sie letztendlich diejenigen, die ihren Kopf hinhalten, wenn es für einige Leser:innen ZU schwere Kost ist.

Lesendes Mädchen auf einem Steg
Lesendes Mädchen mit Pferd

Ihr seht, die Welt ist mal wieder nicht schwarz/weiß – wann ist sie das schon?

Zur Verdeutlichung hier mal wieder eines meiner berühmt-berüchtigten Beispiele aus meinem Leben:

Ich habe gerade eine neue Geschichte begonnen. Und obwohl ich weiß, dass sich eine „normale“ Liebesgeschichte mit Happy End besser verkaufen ließe, spuckt mein Kopf vor allem Ideen aus, die in eine ganz andere Richtung gehen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die Ideen liebe und dankbar bin, dass gerade so viel Kreativität in mir sprudelt. Aber so ein kleines Männchen, was sich „Vernunft“ oder meinetwegen sogar „Geschäftssinn“ nennt, sagt mir, dass es dumm ist, in eine solche Richtung zu gehen. Es wird schwieriger, einen Verlag zu finden. Es gibt weniger Leute, die gerne Geschichten lesen, die unerwartete Richtungen einschlagen.

Jetzt wäre es natürlich vollkommen falsch, euch zu raten, nicht auf eure Herzen zu hören und euch dem Mainstream anzupassen. Bitte nicht!  Aber mit dem Kopf durch die Wand klappt es leider oft nicht.

Schaut euch die Problematik in anderen künstlerischen Berufen an: Was bringt es einem/einer Designer:in, Kleidung zu entwerfen, die keiner tragen will? Richtig: gar nichts. ABER hier auch wieder das berühmte ABER 😀 Wenn man sich einen Namen gemacht hat, ist alles möglich – Du brauchst also vor allem Geduld!

Mein Rat an euch: Bücher lassen sich durch kleine (nicht ganz so schmerzende) Veränderungen so anpassen, dass sie mehr Anklang bei Verlagen und den dazugehörigen Leser:innen finden. Das bedeutet nicht, dass ihr alles 0/8/15 verändern müsst, sondern dass kleine Anpassungen und Abstriche zu jedem Beruf dazugehören.

Falls ihr nicht den Blick dafür habt, was an euren Texten vielleicht einen winzig kleinen Feinschliff braucht, um in die vorgefertigten Formen von Verlagen zu passen, dann kommt gerne auf uns zu. Zusammen finden wir sicher die ein oder andere Idee, die zum Erfolg führen kann.

Nun wollen wir aber, nachdem ihr das hier gelesen habt, eure Meinung hören: Habe ich als Autor:in die Aufgabe, etwas zu schreiben, was ankommt oder etwas, was mich ausdrückt?

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Arbeitsplatz mit Laptop, Kaffee und Notizblöcken

Alles, was du brauchst, ist ein Stift und ein Blatt Papier…so ein Schwachsinn!

Arbeitsplatz mit Laptop, Kaffee und Notizblöcken

„Aber es gibt wohl keinen anderen Weg, als zu akzeptieren, dass man selbst zu den sterblichen, normalen Menschen gehört, die für ihre Ziele arbeiten müssen.“

Alles, was du brauchst, ist ein Stift und ein Blatt Papier…so ein Schwachsinn!



„Aber es gibt wohl keinen anderen Weg, als zu akzeptieren, dass man selbst zu den sterblichen, normalen Menschen gehört, die für ihre Ziele arbeiten müssen.“

Ich bin mir sicher, es gibt diese Genie-Autor:innen, die tatsächlich nur ein Blatt Papier und ein Stift brauchen, um – mal eben so – ein geniales Buch zu schreiben. Es gibt diese Genies in jeder Lebenslage. Und meiner Meinung nach gibt es keinen anderen Weg, als diese Menschen zu hassen. Wie kann es sein, dass einige Sachen, einigen Leuten nichts an Mühe abverlangt, während andere sich den Hintern wund arbeiten? Unfair!
Aber es gibt wohl keinen anderen Weg, als zu akzeptieren, dass man selbst zu den sterblichen, normalen Menschen gehört, die für ihre Ziele arbeiten müssen.

Ich schreibe, seit ich schreiben kann. Schon in der Grundschule habe ich mein erstes Buch geschrieben. Trotzdem gibt es eine Sache, die mir bis heute im Weg steht: Zeit.
Manchmal glaube ich selbst, dass ich dieses Problem vorschiebe, um mich nicht trauen zu müssen, ein Buch zu veröffentlichen. Aber auch wenn das durchaus möglich ist, ist und bleibt Zeit ein Faktor, der beim Schreiben problematisch ist. Ich persönlich brauche nämlich unglaublich viel Zeit, um erst einmal in den Schreibfluss zu kommen und wirklich was zu schaffen. Zehn Minuten zwischendurch reichen mir da keinesfalls – da brauche ich gar nicht anfangen!

Irgendwann in meiner Schullaufbahn hatte ich mal genug Zeit. Dann kam die Abi-Zeit und das unfertige Buch lag jahrelang herum. Nach dem Abi nahm ich mir wieder die Zeit, aber der Zauber meines angefangenen Buchs war mittlerweile einfach verflogen.
Und schneller, als ich gucken konnte, kam die Uni, Praktika, Jobs und schließlich die Selbstständigkeit. Ich spinne nicht, wenn ich sage, dass ich zehn ausgearbeitete Buchkonzepte in der Schublade habe, die ich allesamt für gute Ideen halte, aber die Zeit, sie zu verwirklichen, habe ich nicht. Beziehungsweise NEHME ich sie mir nicht. Andere Dinge – weniger angsteinflößende Dinge – ziehe ich immer vor.

Das ist aber komplett falsch! Für das, was man liebt, sollte man sich immer die Zeit nehmen. Am besten jeden Tag, an den Wochenenden, im Urlaub. Immer dann, wenn man sich die Zeit nehmen kann und gerne mal die Welt um sich herum ausschalten würde.

Mädchen sitzt am Rand eines Brunnens und schreibt am Laptop
Zwei Mädchen liegen lesend auf einem Sofa

 Mittlerweile habe ich noch ein weiteres Problem: Ich studiere Germanistik und habe Praktika in verschiedenen Verlagen gemacht. Ich habe mich so viel mit dem Beruf „Lektorin“ und somit mit dem Überarbeiten von Texten beschäftigt, dass ich mittlerweile schon überarbeite, wenn mein Text noch gar nicht geschrieben ist. Aber so funktioniert es leider nicht. Fürs Schreiben muss man frei sein. Überarbeiten, Löschen, Neuschreiben oder alles genau so lassen, kann man später noch. Das ist also der nächste Tipp, wenn es um die Arbeitsweise beim Schreiben geht. 

Zusätzlich ist es sehr wichtig, den Kreativspeicher immer wieder aufzufüllen. In meinem Blogpost über Schreibblockaden habe ich eine Art, dies zu tun, bereits beschrieben: Rausgehen, Sachen erleben, Menschen treffen, in Urlaub fahren, …
Aber eine weitere Weise, den Speicher wieder zu füllen, ist viel simpler und man muss dafür nicht mal die gemütliche Couch oder das warme, kuschlige Bett verlassen. Bau dir unbedingt in deinen Alltag genug Lesezeit ein! Lesen lässt einen nicht nur entspannen, sondern gibt einem auch Inspiration von Autor:innen, die das große Ziel bereits geschafft haben: Das eigene Buch im Buchhandel.

Was die Logistik angeht, ist denke ich mal jeder Mensch anders. Einige Leute brauchen ihren festen Arbeitsplatz. Für mich gibt es kaum einen weniger inspirierenden Platz als meinen Schreibtisch in meinem Mini-Arbeitszimmer, an dem ich auch meine Hausarbeiten für die Uni schreibe oder den Papierkram für WReWRite erledige. Ich mag es, in der Natur zu schreiben oder bei gemütlichem Licht, mit einer Tasse Tee, auf meiner Couch. Am meisten inspiriert war ich bis jetzt in England, an den Steilküsten in der Nähe von Brighton, wo ich extra mal für ein paar Wochen war, um an meinem Buch weiterzuarbeiten.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass das irgendwann mal mein Weg sein wird, meinen Traum zu verwirklichen: Eine Auszeit, um wirklich NUR zu schreiben. Nur glaube ich nicht, dass das der Weg sein sollte, denn wer kann sich sowas bitte leisten?

Also wenn ihr die Möglichkeit habt: Sucht euch euren Schreibplatz. Räumt bewusst Zeitfenster in euren Alltag ein, in denen ihr schreibt. Tippt erst einmal alles in die Tastatur, was euch in den Kopf kommt. Überarbeiten könnt ihr später! Zwingt euch nicht zu Kreativität. Nutzt unkreative Phasen und füllt euren Speicher wieder auf, anstatt deprimiert zu sein, wie leer dieser ist. Erlebt selbst oder beobachtet Menschen, die etwas erleben, hört ihnen zu, wenn sie was erlebt haben oder lest von denen, die etwas erleben. Nur so wird zur richtigen Zeit ein tolles Buch aus deiner Schreibfeder fließen. Glaub an dich!

Wo sind deine Schreib-Orte? Wo fühlst du dich inspiriert? Wann fühlst du dich inspiriert? Und wo suchst du dir deine Ideen für deine Projekte? Erzähl es gerne in den Kommentaren…

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Ich dachte immer, man kann über alles und jeden schreiben – aber dann habe ich es versucht …

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„Manche Themen sollte man also den Experten überlassen“

Ich dachte immer, man kann über alles und jeden schreiben – aber dann habe ich es versucht …



„Manche Themen sollte man also den Experten überlassen“

Eigentlich gefällt mir besonders am Schreiben, dass man sich in jeden, zu jeder Zeit, an jedem Ort der Welt, hineinversetzen kann und aus dessen Sicht eine Geschichte erzählen kann. Das ist doch eigentlich die Magie, die die Grenzen der Realität verschwimmen lässt.

Doch so einfach ist es leider nicht. Wie gerne würde ich meiner Protagonistin mal einen coolen handwerklichen Beruf geben, wie Schreinerin, aber leider habe ich keine Ahnung davon und auch mit Recherche kann ich es nicht authentisch darstellen. Oder wie cool wäre es, wenn mein nächster Roman in Japan spielen würde? Aber verdammt, ich war noch nie da, Corona lässt eine Reise nicht zu und Google Maps reicht mir keinesfalls aus. Denn wie soll ich die Atmosphäre an einem Ort zum Mitfühlen echt beschreiben, wenn ich selbst noch nie dort war?

Eine ähnliche Diskussion gibt es über Themenbücher über Rassismus oder vergleichbar sensible Themen. Es gibt viele Anhänger der Meinung, dass eine solche Geschichte nur von denjenigen geschrieben werden kann, die selbst schon Erfahrungen mit Rassismus gemacht haben. Ich persönlich würde mich da zwar nicht zu 100% positionieren (mit viel Recherche und Gesprächen mit Betroffenen, geht es sicher), aber für mich ist da schon etwas dran.

Wie soll ich als weißer Menschen mir jemals anmaßen, beschreiben zu können, wie sich ein Schwarzer fühlt, wenn er aufgrund seiner Hautfarbe beleidigt, ausgestoßen oder noch schlimmer körperlich verletzt wird? Das kann und möchte ich mir natürlich gar nicht vorstellen können.
Manche Themen sollte man also den Experten überlassen (auch wenn der Begriff „Experte“ im Kontext mit Rassismus selbstverständlich eine viel zu positive Assoziation hervorruft).

Nehmen wir nun mal ein nicht so politisch heiß diskutiertes Thema: Ein Pferderoman – sei es ein Kinderbuch oder ein Roman für Erwachsene, welches auf einem Reiterhof spielt. Im besten Fall bin ich natürlich das typische Pferdemädchen (oder -junge 😉), wie es im Buche steht. Doch wenn nicht, sollte ich zumindest mal auf einem Reiterhof gewesen sein, um mich in die Atmosphäre hineinfühlen zu können, zu wissen, über was geredet wird oder wie die Abläufe sind. Besonders gut funktioniert das Schreiben auch, wenn man vor Ort schreibt oder aber, wenn man direkt nach dem Rechercheausflug schreibt, sodass alle Eindrücke noch frisch im Kopf verankert sind.

Genau so verhält es sich mit der Zeit, in der deine Handlung spielt. Wenn du zu der Zeit selbst noch nicht gelebt hast, solltest du viel Inspiration und Wissen sammeln, wie es damals war. Schaue dir Filme oder Serien an, lies andere Bücher und informiere dich im Internet über das gewünschte Jahrzehnt, Jahrhundert oder Jahrtausend. Kleinigkeiten, wie das Erwähnen eines Künstlers dieser Zeit, machen die Erzählart gleich viel glaubwürdiger.

Mit der Zukunft verhält es sich etwas anders. Gott sei Dank weiß keiner, wie es irgendwann mal sein wird. Aus diesem Grund stehen dir im Grunde alle Türen der Vorstellungskraft offen. JEDOCH sollte auch hier alles wissenschaftlich begründet und fundiert sein – Berechnungen müssen stimmen, technische Neuheiten erklärt werden. In deiner Geschichte musst du sie quasi von Grund auf erfinden und erklären können.

Schreibe also in realistischen Geschichten nie von Orten, die du nicht kennst. Bleib bei dem, was du kennst! Und wenn du doch mal etwas weiter über den Tellerrand schauen möchtest, dann nimm dir unbedingt die Zeit, genug Informationen zu sammeln. Ansonsten wird ein Leser, der sich in diesem Bereich besser auskennt, keinen Satz glauben, den du von dir gibst.

Über was würdest Du gerne schreiben, von dem Du (zumindest noch) keine Ahnung hast? Schreib es gerne in die Kommentare…

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Autor:innen ohne Leser:innen sind wie Bücher ohne Seiten – schön, aber sinnlos.

"Was bringt es einem/einer Designer:in, Kleidung zu entwerfen, die keiner tragen will. Richtig: gar nichts."
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Mädchen mit Büchern geht durch einen verträumten Garten

7 Tipps gegen den Endgegner: Die Schreibblockade

„Sperr dich nicht in deinem Kämmerchen ein und versuch krampfhaft, den nächsten Bestseller zu kreieren. Geh raus! Erlebe was!“

7 Tipps gegen den Endgegner: Die Schreibblockade



„Sperr dich nicht in deinem Kämmerchen ein und versuch krampfhaft, den nächsten Bestseller zu kreieren. Geh raus! Erlebe was!“

Die Schreibblockade ist etwas, was ich sehr lange für ein Märchen gehalten habe. Und das ist es auch. Nur leider kein Prinzessinnen-Rüschenkleid-Märchen, sondern eher ein Hexe-will-Kinder-im-Ofen-fressen-Märchen – unglaublich brutal und grausam. Und leider zusätzlich auch noch bittere Realität. Schreiben kann, gerade weil es so stark mit dem Herzen verbunden ist, wirklich wehtun. Wenn plötzlich jeder Satz nicht mehr funktioniert und die Handlung keinen Sinn ergibt. Wenn du einfach nicht mehr ausdrücken kannst, was du eigentlich ausdrücken möchtest, obwohl das eigentlich immer genau das war, was du am besten konntest.

Ich glaube, jeder Mensch, der schreibt, kennt das. Aber es gibt ein paar Tipps, die dagegen helfen und die solltest du unbedingt mal versuchen, BEVOR du deinen Laptop in Rage an die Wand wirfst – keine gute Idee! Und auf Dauer echt teuer!

Versuchs doch erst einmal damit…

1. Die erste Regel – und wohl auch die Wichtigste – ist: Schreiben ist ein kreativer Prozess. Kreativität kann nicht erzwungen werden. Wenn dir nichts gelingt und du kein schönes Wort aufs Papier bringst, dann lass das Papier erst einmal Papier sein und gib dem Ganzen Zeit. Manchmal reicht ein langer Spaziergang an der frischen Luft, manchmal braucht es eine Woche schreibfreie Zeit. Hör da unbedingt auf dein Inneres!

2. Wenn wir schon bei dem Spaziergang und der frischen Luft sind, hier mein zweiter Tipp: Ich denke, viele kreative Menschen können sich mit mir identifizieren, wenn es um Tagträume geht. Meine absolute Lieblingsbeschäftigung. Es ist noch besser als schlafen und dabei träumen, DENN hier kannst du deine Träume steuern. Mein ultimativer Tipp, wenn die Worte gerade blöderweise nicht aus dem Stift fließen: Spazierengehen und dabei die gewünschte Buchszene im Kopf wie einen Film durchlaufen lassen. Es ist unglaublich entspannend, bringt einen manchmal auf die besten Ideen und oft kann es einem gar nicht schnell genug gehen, wieder zuhause zu sein und all das Erträumte aufs Papier zu bringen.

3. Mein nächster Tipp ist eine offizielle Technik gegen Schreibblockaden. Sie nennt sich „Freischreiben“. Als ich die Technik damals gelernt habe, fand ich sie ziemlich bescheuert und habe niemals geglaubt, dass es funktioniert. Aber Leute, es klappt wirklich! Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe deine Gedanken auf. Nicht bedacht, nicht in der richtigen Reihenfolge. Kein „Liebes Tagebuch“, keine zusammenhängenden Sätze. Einfach Wort für Wort, was in deinem Kopf herumgeistert. Wenn du eine Seite vollgeschrieben hast, bist du freier für einen wirklichen Text.

4. Das bringt mich direkt zu meinem nächsten Tipp: Es ist mittlerweile normal, am Computer zu schreiben. Logisch, denn schließlich hat keiner Lust, das ganze Buch am Ende abzutippen. ABER mir persönlich fehlt manchmal am Laptop einfach dieses wirkliche „Schreiben“, das Kreativsein – das, was ich liebe und womit ich angefangen habe. Dann nehme ich mir manchmal einfach einen Collegeblock und beginne dort, meine Kapitel zu schreiben. Natürlich ist es nervig, wenn ich dann abends merke, dass ich nun 25 handbeschriebene Seiten abtippen darf und verfluche mich danach für die Papierverschwendung, ABER wenigstens habe ich mal wieder etwas geschrieben.

5. Es ist absolut Gold wert, ein kleines Büchlein, ein Heft oder auch nur ein Schmierblatt zu besitzen, in das du alles schreibst, was hilfreich für eine mögliche Geschichte wäre. Ich weiß nicht, ob ihr es kennt, aber ich sage mehrmals am Tag den Satz „Uhh, das wäre eine krasse Story“. Manchmal denke ich mir auch nur meinen Teil.
Vielleicht ist es nur ein Name, der euch gefällt oder ein ausgefallenes Haustier, was eure nächste Hauptperson unbedingt haben sollte. Egal, was es ist – irgendwann wirst du in dieses Heft schauen und genau die zündende Idee finden, die du für dein neues Projekt noch gebraucht hast.

6. In der Coronazeit hatte ich zum ersten Mal das Phänomen, dass mein Kreativspeicher nicht mehr ausreichend gefüllt war. Während viele Leute in der Lockdown-Phase endlich mal wieder Zeit hatten, zu schreiben, fehlten mir meine vielen Reisen, die Unternehmungen mit meinen Freunden, die Arbeit und die Uni, um meinen Speicher täglich mit tollen Ideen zu füllen. In der Zeit war es natürlich nicht möglich, etwas dagegen zu unternehmen, aber im Allgemeinen ist das einer meiner wertvollsten Tipps gegen Schreibblockaden: Sperr dich nicht in deinem Kämmerchen ein und versuch krampfhaft, den nächsten Bestseller zu kreieren. Geh raus! Erlebe was! Nur so kannst du genug Inspiration sammeln, um lebensnahe oder besonders lebensferne Bücher zu schreiben.

7. Und zu guter Letzt, ein Hinweis: WReWRite wurde (von mir höchstpersönlich) ins Leben gerufen, damit Schreiben eben nicht mehr von diesen „Alles-gegen-die-Wand-werf-Momenten“ geprägt sein muss. Wieso muss man mit der Arbeit alleine dastehen und sich selbst einen Weg raus aus der Schreibblockade suchen? Wenn ein Handwerker nicht weiterkommt, fragt er doch auch einen Kollegen oder seinen Meister. Also tue genau das! Lass uns zusammen brainstormen, wenn du mal keine Ideen mehr für dein Projekt hast. Ich, oder jemand aus meinem Team, wartet auf deine Anfrage und gemeinsam überlegen wir uns einen Handlungsverlauf, der so noch nicht da war…

Das waren meine ultimativen Tipps, um meinen – und hoffentlich nun auch deinen – Laptop tagtäglich vor Kollisionen mit der Wand zu bewahren. Ich hoffe, dass sie dir auch ein wenig helfen.
Vielleicht hast du ja auch noch ein paar Ideen und Tipps aus eigener Erfahrung, die du hier mit uns teilen möchtest. Lass gerne einen Kommentar da. Wir freuen uns…

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Wie Du selbstbewusst einen Seelenstriptease machst…

„Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich dazu bereit war, anderen meine Seele zu lesen zu geben…“

Wie Du selbstbewusst einen Seelenstriptease machst…



„Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich dazu bereit war, anderen meine Seele zu lesen zu geben…“

Ich glaube manchmal, es gibt kaum eine emotionalere Sache als „Schreiben“. Wenn man schreibt, dann drückt man sich aus. In jeder Person, die man durchs Schreiben zum Leben erweckt, steckt ein Stück deiner selbst. Es gibt eine Diskussion in der Literaturwissenschaft, die die Trennung von Autor:in und Protagonist:in fordert. Ich bin kein Befürworter dieser Meinung. Natürlich sollte niemals eine Gleichstellung erfolgen. Dennoch denke ich, dass wir als Autor:innen unseren handelnden Personen immer etwas von uns mit auf den Weg geben – auch wenn es nur eine Eigenschaft ist, die wir nicht besitzen, aber gerne hätten oder niemals haben wollen. Auch das sagt doch schon sehr viel über uns aus.

Mit deinen Texten legst du den Lesern also in gewisser Weise immer ein Stück der eigenen Seele frei – ein Seelenstriptease, wenn man so möchte.

Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich dazu bereit war, anderen meine Seele zu lesen zu geben. Und als ich es dann schließlich tat, war meine Verunsicherung so stark, dass ich keine Komplimente annehmen konnte. Ich war mir stets sicher, dass die Leute um mich herum niemals die Courage besitzen würden, dieses Stück meiner Seele zu kritisieren.

Bis heute glaube ich meinen Liebsten kein Wort, wenn sie mir sagen, meine Texte seien gut. ABER ich traue mich immerhin schon, sie ihnen zu zeigen und ich denke, das ist der erste Schritt.

Übrigens war genau diese Verunsicherung auch der Grund, warum ich WReWRite gegründet habe. Ich wollte verunsicherten Neuautor:innen (wie auch ich es eine bin) die Möglichkeit bieten, sich eine Meinung abzuholen, der sie glauben können. 1. Weil wir nicht so nah an deiner Seele sind wie die Leute um dich herum und uns dadurch trauen können, konstruktiv zu kritisieren und 2. Weil wir ein bisschen mehr Ahnung haben als Tante Elisabeth, die sonst nur Groschenromane liest. 😉
Aber um die Geschichte von WReWRite soll es jetzt gar nicht gehen, sondern um Tipps und Tricks, dein Selbstbewusstsein, was das Schreiben angeht, zu verbessern.

Natürlich hilft es, jemanden deine Texte zu lesen zu geben, der Ahnung davon hat und dir helfen kann, dich zu verbessern, ABER Selbstbewusstsein kommt immer vor allem von dir selbst. Daher ist es wichtig, dich niemals mit anderen zu vergleichen. Natürlich darfst du dir bei deinen Lieblingsautor:innen Inspiration holen, aber jeder schreibt anders – genauso wie jeder Menschen anders denkt und fühlt. Setz sich also nicht so unter Druck, sondern finde deinen eigenen Weg.
Werde dir außerdem darüber im Klaren, dass jeder, der schreibt, gut schreibt. Denn solange du es mit Leidenschaft tust, ist es gut! Manchmal fehlt das richtige Handwerk, aber daran kann man arbeiten. Und wie an jedem anderen Handwerk, sollte man auch an diesem stets arbeiten und sich verbessern.
Wenn du also schreibst, egal was, wie viel oder wann – dann bist du ein:e Autor:in! Und das ist nicht nur der erste Schritt, sondern vor allem der alles Entscheidende!

Ein weiterer Tipp ist es, deine geschriebenen Texte einfach mal zwischendurch ein paar Tage liegen zu lassen, wenn du mal wieder alles schlecht findest, was du von dir gibst. Wenn du die Zeilen dann mit etwas zeitlichem Abstand dir selbst laut vorliest, wirst du oft erkennen, dass es doch Potential hat. Versuche beim Vorlesen auch nicht darüber nachzudenken, dass es von dir ist. Tu so, als würdest du ein fremdes Buch lesen und in dem Moment entscheiden, ob du es gut findest oder nicht.

Übrigens würde ich euch auch empfehlen, nie Dinge zu löschen. Bewahrt sie in einem separaten Dokument auf. Manchmal steht nur dein Selbstzweifel zwischen dir und diesen Zeilen und in einem positiveren Moment verliebst du dich in deine geschriebenen Worte. Wer weiß, gib ihnen auf jeden Fall diese zweite Chance.

Kommt dir irgendetwas, was ich hier beschrieben habe, bekannt vor? Oder hast du den ultimativen Tipp gegen Selbstzweifel beim Schreiben? Schreib es gerne hier in die Kommentare und diskutiere mit uns über die Hassliebe zum Schreiben.

7 Tipps gegen den Endgegner: Die Schreibblockade

„Sperr dich nicht in deinem Kämmerchen ein und versuch krampfhaft, den nächsten Bestseller zu kreieren. Geh raus! Erlebe was!“
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Wie Du selbstbewusst einen Seelenstriptease machst…

„Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich dazu bereit war, anderen meine Seele zu lesen zu geben…“
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Arbeitsplatz mit Laptop, Kaffee und Notizblöcken

So bringst Du Deinen Text in Form…

„Die richtige Form heißt in der Manuskript- und Verlagswelt „Normseite“. Das ist ein festgelegtes Format, das – einfach gesagt – Vergleichbarkeit schaffen soll.“

So bringst Du Deinen Text in Form…



„Die richtige Form heißt in der Manuskript- und Verlagswelt „Normseite“. Das ist ein festgelegtes Format, das – einfach gesagt – Vergleichbarkeit schaffen soll.“

Auch wenn es ein recht trockenes Thema ist, soll es direkt am Anfang hier einmal darum gehen, wie man (technisch) überhaupt „richtig“ schreibt. Natürlich kann und soll jeder seine eigene Taktik haben, wie und wo er/sie schreibt. „Richtig“ bezieht sich eher auf den Fall, dass man den Text irgendwo einreicht – also bei Verlagen oder Agenturen ODER auch hier.

Ihr glaubt gar nicht, was ich als Lektorin schon alles erlebt habe. Von einem älteren Herrn, der vierhundert handbeschriebene Seiten hatte, bis über eine Dame, die für jede Buchseite ein eigenes Dokument angelegt hat, bis hin zu mir selbst in den Anfängen, als ich versucht habe, mit Word ungefähre Buchseiten im Querformat mit zwei Spalten für die Seiten zu adaptieren, war alles dabei.

In Deinem eigentlichen Schreibprozess musst Du natürlich erst einmal keine Formalia einhalten. Mir beispielsweise hilft es, wenn die Kreativität nicht von alleine fließt, handschriftlich zu schreiben und nicht am Laptop zu tippen – keine Ahnung, wieso. Natürlich muss ich danach alles noch einmal abtippen, aber das nehme ich dann gerne für den Schreibfluss in Kauf. Wenn Du auch so eine Taktik hast, dann bleib auch unbedingt dabei, ABER sobald Du es weiterreichst, solltest Du es in die richtige Form bringen.

Die richtige Form heißt in der Manuskript- und Verlagswelt „Normseite“. Das ist ein festgelegtes Format, das – einfach gesagt – Vergleichbarkeit schaffen soll.
Wie soll zum Beispiel ein Verlag einschätzen, wie lang Dein eingereichtes Buch ist, wenn sie gar nicht wissen, welche Formalia Du in Deinem Dokument verwendet hast? Hast Du eine kleinere oder größere Schrift gewählt, mehr oder weniger Zeilenabstand, eine andere Schriftart, breitere Seitenränder? Das kann ein Verlag unmöglich wissen und selbst wenn sie es wüssten, wäre die Einschätzung ein wahnsinniger Aufwand, den sie sich gar nicht erst machen würden.

Aus diesem Grund gibt es „Normseiten“ (wenn sie komplett gefüllt ist: 30 Zeilen à 60 Anschläge, also 1800 Zeichen inklusive Leerzeichen). Natürlich kann davon nicht ausgegangen werden, da bei Dialogen oder normalen Absätzen die Zeilen nicht unbedingt voll gefüllt werden. Aber so ist es im Buch nachher ja auch.  

Mit Verwendung von Normseiten kann ein Verlag (, eine Agentur oder auch wir von WReWRite) also einschätzen, was für einen Umfang Dein Manuskript hat – dabei entspricht eine Normseite keinesfalls einer Buchseite! In der Regel werden es immer mehr Buchseiten, als es Normseiten waren (Ich rechne immer NSx1.4, ist aber kein offizieller Wert 😉).

Um die Formalia einer Normseite zu haben, ist es am einfachsten, sich eine solche herunterzuladen. Wenn ihr das bei Google eingebt, werdet ihr eigentlich auch direkt für alle Schreibprogramme (z.B. Word oder OpenOffice) fündig. Dann könnt ihr euren Text einfach in die Normseite hereinlaufen lassen (kopieren und einfügen – allerdings mit den Formalia des Zielortes) oder natürlich bei einem neuen Projekt direkt darin anfangen zu schreiben.

Ich persönlich empfehle euch übrigens auch, darin zu schreiben, denn durch die relativ großen Zeilenabstände ist eine Seite auch ziemlich schnell voll und man hat das Gefühl, wirklich etwas geschafft zu haben.

Das ist übrigens auch ein Grund, weshalb man diese Form bei Verlagen/Agenturen oder beim Lektorat nehmen sollte: Der Leser/Die Leserin bekommt das Gefühl eines sehr flüssig lesbaren Textes, der kurzlebig und spannend ist. Das kennt ihr doch sicher auch!? Man fängt ein neues Buch an und man braucht gefühlt fünf Minuten für eine Seite. Mir vergeht da oft sehr schnell die Lust und das darf natürlich bei der Einreichung eures Exposés oder sogar eures gesamten Manuskripts keinesfalls passieren!

Zum Schluss noch einmal zu einem der Hauptgründe, weshalb dieser Blogbeitrag direkt zu Beginn kommt und auch überall auf dieser Website zur Erklärung verlinkt ist: Wir können nur mit Projekten von euch arbeiten, die in diesem Format geschrieben sind. Andererseits haben wir keine Chance, faire Preise für alle zu geben. Also tut uns den Gefallen und schickt die Dokumente als Normseiten und gebt die Seitenzahlen auch als solche an. Falls ihr damit doch Probleme haben solltet, dann meldet euch gerne vor dem Kauf einer Dienstleistung per Mail bei uns und ich verspreche euch, dass wir eine Lösung finden werden.

Und nun: Ran an die Normseiten!

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