Krimis

Wie das Schreiben eines Krimis nicht zum Krimi wird…

Krimis

[…]indem sie sich schreckliche Geschichten ansehen oder davon lesen, wird auch nie der innerliche Druck zu groß werden, die eigenen Gelüste herauszulassen.

Wie das Schreiben eines Krimis nicht zum Krimi wird…



„[…]indem sie sich schreckliche Geschichten ansehen oder davon lesen, wird auch nie der innerliche Druck zu groß werden, die eigenen Gelüste herauszulassen.

Der Krimi – eines der beliebtesten Genres überhaupt. Ich habe mal gelesen, dass Menschen so gerne Krimis, Thriller oder Horror lesen und gucken, weil sie damit ein Bedürfnis stillen, was ganz tief in jedem Menschen vergraben ist. Bei einigen ist es nicht so tief (leider), sodass sie Straftaten begehen. Gott sei Dank ist es bei der Mehrheit der Menschen aber anders und indem sie sich schreckliche Geschichten ansehen oder davon lesen, wird auch nie der innerliche Druck zu groß werden, die eigenen Gelüste herauszulassen.

Ich finde den Gedanken mehr als gruselig. Und ich weiß nicht, ob die Tatsache, dass ich sowas gar nicht gerne lese oder sehe, gut oder schlecht ist. Entweder gut, weil ich vielleicht gar kein Bedürfnis habe. Oder schlecht, weil ich es nicht stille und es irgendwann wie ein Vulkan aus mir herausplatzt. Ich hoffe doch stark, dass ersteres zutrifft.

Krimis im Verkauf

Viele Buchhandlungen machen heutzutage einen Bereich für “Spannung” auf, statt es konkret Krimi zu nennen. Ganz einfach deshalb, weil die Übergänge zu Thriller, Psychothriller, Detektivkrimi, Horror und etlichen andern Subgenres mittlerweile ziemlich verwässert sind. Es gibt keine klare Grenze mehr. Alles ist möglich.

Ansonsten werden Krimis häufig nach dem Setting sortiert – also wo oder auch wann spielen die Handlungen. Norddeutschland, Skandinavien, Schottland, in einer Großstadt, Vergangenheit, Gegenwart, … Auch hier ist eigentlich alles erlaubt, aber natürlich nicht gleichermaßen beliebt.

Lesendes Mädchen

Wie schreibst Du nun einen guten Krimi?   

Da ist natürlich erst einmal die entscheidende Frage: Wie kommst Du überhaupt auf die Ideen? Beim Krimi ist das eigentlich besonders einfach, weil die Zeitungen, Podcasts, YouTube-Videos etc. voll von echten Verbrechen sind, die Du als Inspiration nehmen kannst.

Was beim Aufbau eines Krimis – egal welches Subgenre – unglaublich wichtig ist: Es muss alles bis ins kleinste Detail logisch sein. Auch wenn die Spannung natürlich bis zum Ende aufrecht gehalten werden soll, müssen die Leser:innen zumindest theoretisch die Chance haben, auf die Rätsels Lösung zu kommen.

Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Wie beispielsweise das regelrechte “Missbrauchen” der Krankheit Schizophrenie für Psychothriller, bei denen am Ende doch alles anders ist, weil sich die meisten Dinge eingebildet worden. Aber auch hier muss natürlich innerhalb der Hirngespinste der Person alles einer Logik folgen. Die Spannung darf unter keinen Umständen durch Unklarheiten unterbrochen werden.

Die Wichtigkeit von Recherche und Logik wird auch bei dem Aufbau eines Settings wichtig. Gerade wenn ihr einen realen Ort wählt, sollten zumindest die meisten Details stimmen. So wird die Spannung umso größer, wenn die Leser:innen sich alles genau vorstellen und reinversetzen können, weil sie den Ort kennen.  

Dann bau die Geschichte des/der Täter:in auf. Was hat die Person für eine Lebensgeschichte, wie sieht sie aus. Was ist das Motiv, das Opfer, wie wird die Tat ausgeführt und was hat die Person für ein Alibi.

Als nächstes brauchen wir eine:n Held:in. Die Geschichte kann im Grunde von tausend Perspektiven aus erzählt werden. Der Klassiker ist eine Ermittlerfigur, aber es könnte auch jemand von der Zeitung, ein:e Zeug:in oder das Opfer selbst sein. Auch hier brauchen wir eine Lebensgeschichte und das Aussehen. Dann das Vorgehen, die Verdächtigen und eventuell Zeug:innen.

Und dann ist es natürlich noch wichtig, den Ablauf der Erzählung festzulegen. Beim Krimi kann schließlich auch rückwärts erzählt werden. Es kann mit einem Opfer anfangen oder enden. Überlege Dir genau, was zu Deiner Geschichte passt. Aber achte darauf, immer genug Spannung laufen zu lassen. Und die Geschichte sollte ein unerwartetes Ende aufweisen.

Normalerweise haben wir zum Ende eines Falls eine Auflösung – die noch offenen Rätsel werden gelöst. Manchmal werden noch ungelöste Einzelheiten aber auch dazu verwendet, Interesse für einen Folgeband zu wecken.

Wir haben Dir ein Template – einmal ohne und einmal ausgefüllt mit Tipps – hier online gestellt. Wenn Du es ausfüllt, bildet es eine gute Vorbereitung fürs eigentliche Schreiben des Krimis.

Um das Template herunterzuladen, musst Du Dich kurz anmelden. Das geht aber wirklich schnell und ist komplett kostenlos – Versprochen!

Sende uns gerne Deine ausgefüllte Version mit Deiner Idee zu und wir geben dir ebenfalls kostenlos eine professionelle Meinung dazu, wie viel Potential wir in der Idee sehen.


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New Adult-Romane

New Adult – Sind so wirklich die neuen Erwachsenen?

Aber diese Abhängigkeit – nahezu Besessenheit – vom Partner, die in den meisten Büchern gezeigt wird, ist wirklich grenzwertig und im Grunde das Gegenteil vom Feminismus.

New Adult – Sind so wirklich die neuen Erwachsenen?



„Aber diese Abhängigkeit – nahezu Besessenheit – vom Partner, die in den meisten Büchern gezeigt wird, ist wirklich grenzwertig und im Grunde das Gegenteil vom Feminismus.

Wenn ich hundert Prozent ehrlich sein soll in diesem Blog, muss ich zugeben, dass ich mich ein bisschen vor diesem Thema gedrückt haben. ABER es wurde so sehr von euch gewünscht, dass ich dem natürlich nachgehe.

Warum ich mich davor gedrückt habe? Weil ich New Adult weder gerne lese noch gerne darüber spreche, weil ich mich sehr in Rage reden kann. Es geht mir größtenteils um das vermittelte Frauenbild in diesen Büchern. Dazu sollte ich aber direkt zu Beginn sagen (bevor sich manche angegriffen fühlen), dass das ganz sicher nicht für jedes einzelne Buch im Genre New Adult gilt, sondern eher um die klassischen Varianten.

Aber diese Abhängigkeit – nahezu Besessenheit – vom Partner, die in den meisten Büchern gezeigt wird, ist wirklich grenzwertig und im Grunde das Gegenteil vom Feminismus. Ich meine, achtzig Prozent dieser Bücher spielen am College. Aber ich kann mich an kein Buch erinnern, in dem mal irgendwie wirklich thematisiert wird, was das Mädchen, also die Protagonistin, studiert oder zumindest, was sie studieren will. Denn jetzt kommt mir nicht mit diesen Orientierungsjahren, die es in den USA gibt! Trotzdem kann man doch erwarten, dass wenigstens ein paar Studierende da wissen, was sie studieren wollen. Und wenn nicht, dann erfindet das gefälligst für die Protagonistinnen. 😀 Damit sie nicht wie willenlose Puppen wirken, die eigentlich nur aufs College gehen, um ihrem Love Interest in und nach den Vorlesungen zu begegnen und mit ihm ins Bett zu springen.

Ihr merkt…emotionale Angelegenheit bei mir!

Also mal erst einmal zu den Fakten, die euch vielleicht helfen könnten, wenn ihr ein New Adult-Buch schreibt.

Was viele durcheinanderbringen, sind die zwei Begriffe New Adult und Young Adult. Dabei ist die Unterscheidung zunächst einmal eindeutig. Young Adult ist im Grunde eigentlich nur ein moderner, aus dem Englischen importierter Begriff für Jugendliteratur, also Literatur für junge Erwachsene. Young Adult ist von daher gar kein Genre, denn Jugendbücher sind noch einmal in Genre eingeteilt. So gibt es Thriller, Romane, Fantasy ect.

Und eben auch Liebesgeschichten, die sehr dem Genre des New Adult gleichen, weshalb die Verwechslung oft zustande kommt. Man könnte sogar sagen, dass das Genre New Adult im Sektor des Young Adult, genau wie nahezu alle anderen Genres, ebenfalls vertreten ist.

Der Unterschied allgemein von Jugendbüchern zur Erwachsenenliteratur ist die Ausarbeitung von Gewalt- oder Sexszenen. So auch bei New Adult.

New Adult sind Liebesgeschichten, die oft (aber nicht immer) am College stattfinden und das Leben von jungen Erwachsenen abbilden, die ihren Weg erst noch finden müssen. Oft sind die Liebesgeschichten ziemlich sexualisiert und erotisch und stehen immer im Vordergrund der Handlung. Bei dem Pendant im Sektor des Young Adult sind es ähnliche Handlungen, aber nicht so erotisch dargestellt. Oft gibt es nur eine Sexszene, die mehr romantisch als erotisch daherkommt.

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Wie schreibst Du einen guten New Adult-Roman?    

Um ein New Adult Roman zu schreiben, sollte man ein gewisses Grundgerüst einhalten. Ich empfehle immer, erst einmal ein Setting festzulegen – also wo und wann spielt das Geschehen. Natürlich ist, wie gerade schon erwähnt, ein College da oft die Wahl, muss es aber nicht. Aber wenn es ein College sein soll, informiert euch unbedingt darüber. Wie sieht es dort aus, was ist drumherum, was kann man dort studieren usw.

Dann braucht ihr zwei Personen, die sich verlieben sollen und zwei dazugehörige Geschichten. Die Geschichten sollten nicht zu rund sein, also ordentlich Ecken und Kanten aufweisen – obwohl, oft sind diese Kanten nur bei dem mysteriösen Typen vorhanden. Das Mädchen ist ein unbeschriebenes Blatt (hier die Aufforderung: gerne von diesem Muster abweichen 😉).

Es gibt eigentlich immer eine weibliche Erzählinstanz. Manchmal wird es aus beiden Perspektiven abwechselnd geschrieben, aber eigentlich nie nur aus der Sicht des Typen. Das kommt auch nicht so gut bei den Verlagen an, weil die Zielgruppe größtenteils weiblich ist und sich daher eine weibliche Erzählinstanz besser verkaufen lässt.

Dann brauchen wir eine prickelnde Begegnung zwischen den beiden. Am besten kommt die schon in den ersten fünfzig Seiten.

Direkt im Anschluss entfacht die Leidenschaft zwischen den beiden, die ihr gerne, so weit ihr wollt, ausreizen könnt. Und dann haben wir einen dramatischen Höhepunkt, wo die Protagonist:innen meistens von ihrer Vergangenheit eingeholt werden. Und ja, auch hier ist es meistens der Typ, der die Protagonistin deshalb schlecht behandelt. Sie glaubt aber trotzdem an die Liebe und hilft ihm auf irgendeine Weise, seine Dämonen zu besiegen.

Und am Ende sind sie wieder vereint.

Auch wichtig sind Nebenfiguren, die auch oft nebenher Liebesgeschichten bekommen. Es sollten aber nicht zu viele sein. Diese Nebenfiguren bieten, wenn die Geschichte des Hauptpärchens auserzählt ist, auch gutes Potential für Weiterführungen.

Es klingt jetzt natürlich sehr abgedroschen und musterhaft und dadurch auch super einfach, eine solche Geschichte zu konzipieren. So ist es natürlich auch nicht. Wie für jedes andere Genre braucht man Talent und muss die Schreibweise beherrschen.

Weil ich jetzt so kritisch an das Thema herangegangen bin, werde ich natürlich auch ein paar Punkte nennen, die man meiner Meinung nach verbessern könnte. Also zunächst das mit den Studiengängen – bitte stellt die Frauen nicht alle als fremdgesteuert und ziellos dar. Sie können sich ja sehr zu ihrem Love Interest hingezogen fühlen, aber sie sollten nicht so abhängig sein, dass sie ihr Leben drumherum komplett vergessen.

Der nächste Punkt sollte klar sein: Vielfalt in Sexualität, Karriere usw. ist in jedem Genre wichtig.
Und als Letztes an die Verlage: Mir würde es sehr helfen, wenn die Titel auch etwas mit dem Inhalt zutun hätten. Es ist echt schwierig, zu behalten, welche Bücher einem gefallen haben, wenn immer nur wahllos irgendwelche schön klingenden englischen Worte als Titel herangezogen werden.

Aufgrund der wahnsinnigen Beliebtheit dieses Genres gibt es momentan so viel Angebot von deutschen, aber auch internationalen Autor:innen, dass es besonders schwer ist, sich durchzusetzen. Ihr solltet also unbedingt an dem Feinschliff arbeiten, bevor ihr euer Buch einreicht und auch das Exposé so überzeugend wie möglich machen. Wir helfen euch gerne dabei! Meldet euch gerne und wir erreichen zusammen, dass ihr mit  eurer Liebesgeschichte aus der Masse heraussticht!


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Fantasy-Bücher

Lass Deiner Fantasie freien Lauf und der Zauber erwacht … oder schläft ab Seite 2 wieder ein.

Fantasy-Bücher

Immer wenn jemand zu Dir sagt: „Du hast eindeutig zu viel Fantasie.“ ist es der Moment, in dem Du Dir einen Notizblock schnappen und Dir aufschreiben solltest, was Du gerade gesagt hast. Denn egal, was Dir jemand erzählt … ZU VIEL FANTASIE gibt es gar nicht!!!

Lass Deiner Fantasie freien Lauf und der Zauber erwacht … oder schläft ab Seite 2 wieder ein.



„Immer wenn jemand zu Dir sagt: „Du hast eindeutig zu viel Fantasie.“ ist es der Moment, in dem Du Dir einen Notizblock schnappen und Dir aufschreiben solltest, was Du gerade gesagt hast. Denn egal, was Dir jemand erzählt … ZU VIEL FANTASIE gibt es gar nicht!!!

Wie schreibst Du einen guten Fantasy-Roman?

Fangen wir mit der Unterscheidung innerhalb des Genres an. Es gibt wahrscheinlich tausend Subgenres, aber wir haben uns hier für drei Wesentliche entschieden. Das ist nicht unbedingt wichtig, wenn es um das Schreiben der Geschichte geht. Denn da sind der Fantasie wirklich keine Grenzen gesetzt und Mischformen der Subgenres sind selbstverständlich auch möglich. Wichtig ist diese Einordnung aber spätestens dann, wenn es um das Exposé und somit um die Bewerbung bei Verlagen oder Agenturen geht.
Unterscheide also zwischen High Fantasy, Urban Fantasy und Romantasy oder kennzeichne dein Werk als eine Mischform.
Was ist das genau?

Grob gesagt sind High Fantasy-Romane diejenigen, die in einer fiktiven Welt spielen. Urban Fantasy findet in der realen Welt statt und bindet magische Elemente mit ein. Romantasy ist eine Mischung aus Romance und Fantasy, setzt den Fokus also auf die Liebesbeziehung.

Doch nun zum Schreiben eines Fantasy-Romans!
Wie gelangt man an die passenden Ideen?

Immer wenn jemand zu Dir sagt: „Du hast eindeutig zu viel Fantasie.“ ist es der Moment, in dem Du Dir einen Notizblock schnappen und Dir aufschreiben solltest, was Du gerade gesagt hast. Denn egal, was Dir jemand erzählt … ZU VIEL FANTASIE gibt es gar nicht!!!

Wie in jedem Genre ist SHOW NOT TELL unglaublich wichtig. Bei Fantasy ist es aber vielleicht noch ein klein wenig wichtiger – vor allem bei High Fantasy! Warum? Bei High Fantasy wird eine komplett neue Welt erschaffen, die keinen uns bekannten Naturgesetzen untergeordnet ist. Bedeutet für die Autor:innen, dass sie jede Kleinigkeit beschreiben müssen, damit die Leser:innen eine Vorstellung von der neuen Welt bekommen. Nun wollen wir ja aber eigentlich nicht so viel beschreiben. Bei Fantasy ist diese Regel von zwei Seiten zu betrachten. Auf der einen Seite wird die Regel über den Haufen geworfen, denn bei Fantasy darf ruhig mal eine ganze Seite Naturbeschreibung vorkommen. Zum anderen müssen wir aber auch hier versuchen, diese Beschreibungen teilweise durch Action zu ersetzen, damit es den Leser:innen nicht zu viel wird.

Sinnvoll ist es also, am besten direkt zu Beginn des Romans den/die Protagonist:in in eine gefährliche oder zumindest bewegungsaktive Situation zu bringen, wo wir begleitend zu der Handlung die Umgebung beschreiben können. So kann die Figur die Umgebung für uns sehen, fühlen, riechen, hören und es ist keine reine Wiedergabe des Erzählenden.

Mädchen mit Büchern geht durch einen verträumten Garten

Aufgrund des sogenannten „Worldbuildings“ – was bei Fantasy allgemein nötig ist und nicht nur aus Beschreibungen der Umgebung, sondern auch der Gesetze, der Fähigkeiten der Handelnden, dem Ziel ect. besteht – sind Fantasy-Romane oft etwas länger. Das ist ok, sollte euch aber nicht unter Druck setzen. Auch mit 300-400 Seiten kann es ein gutes Buch sein und einigen Leser:innen ist das sogar lieber.

Auch wenn Du bei Fantasy eine Welt erschaffst, in der alles nach deinen Regeln läuft, achte unbedingt darauf, dass die Regeln Sinn ergeben. Die Leser:innen werden es Dir nicht verzeihen, wenn nicht jedes Detail und jede Eventualität vorwärts und rückwärts durchdacht ist. Das gilt auch für das Exposé. Die Ansprechpartner im Verlag oder einer Agentur müssen die Magie, die Welt, die Aufgabe der Figuren usw. verstehen. Falls Du Dir unsicher bist, ob Du das geschafft hast, schauen wir gerne als Außenstehende mal drauf.

Fantasy bietet vor allem eine Sache, die glaube ich alle Autor:innen lieben: eine Bühne für gaaaaanz viele Personen. Normalerweise solltest Du die Anzahl Deiner Figuren in Grenzen halten. Aber wir haben ja gelernt: Bei Fantasy gibt es keine Grenzen. Also los, bastele ein Figurenensemble, bei dem den Leser:innen schwindelig wird und überlege Dir dann eine schlaue Taktik, dass es trotzdem verständlich bleibt.

Und das ist jetzt nur meine Meinung, aber …. Kein gutes Fantasybuch kommt ohne einen dramatischen Tod einer geliebten Figur aus. Denken wir mal an Harry Potter und … Achso, spoilern sollte ich vielleicht jetzt nicht. Auch wenn alle Menschen, die sich aus Interesse diesen Blogpost übers Schreiben von Fantasy Harry Potter gelesen, geguckt, nochmal geguckt und dann wieder gelesen haben sollten. Ich sag´s ja nur…    

Das waren jetzt mal ein paar Gedanken zum Thema Fantasy. In unserer Instagram-Story geben wir euch übrigens auch einige gute Umsetzungen mit auf den Weg, an denen ihr euch ein Beispiel nehmen könnt. Gerade bei Fantasy kann es nicht schaden, wenn mehrere kreative Köpfe an abgefahrenen Storylines arbeiten. Vielleicht können wir in einem gemeinsamen Brainstorming zusammen etwas Tolles zaubern. 

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Kinderbücher

Kinderbücher schreiben ist kinderleicht? – Denkste Puppe!

Kinder sind die strengsten Kritiker. Es kommt ihnen vielleicht nicht auf den perfekten Ausdruck an, aber sie geben Dir oft nicht all zu lange Zeit, um in das Buch hereinzukommen. Wer also nicht direkt von Seite 1 an überzeugt, ist raus.

Kinderbücher schreiben ist kinderleicht? – Denkste Puppe!



„Kinder sind die strengsten Kritiker. Es kommt ihnen vielleicht nicht auf den perfekten Ausdruck an, aber sie geben Dir oft nicht all zu lange Zeit, um in das Buch hereinzukommen. Wer also nicht direkt von Seite 1 an überzeugt, ist raus.

Wie schreibst Du ein gutes Kinderbuch?

Wenn Du ein Kinderbuch schreibst oder vorhast, eines zu schreiben, dann ist es am wichtigsten, Dir zunächst darüber klarzuwerden, für welche Altersgruppe Du schreibst. Das musst Du nicht nur im Hinterkopf behalten, wenn es um den Schreibstil und den Umfang geht, sondern auch bereits bei der Planung des Inhaltes.

Denn je älter die Kinder sind, für die Du schreibst, desto länger die Sätze, desto dicker das Buch und desto mehr Tiefe im Inhalt („Gewalt“, Action, Liebe, …).

Viele Leute unterschätzen Kinderbücher und vor allem das Verfassen von Kinderbüchern. Ich würde es tatsächlich nicht als die leichteste Kategorie einordnen, sondern eigentlich eher als die schwerste.

Im Folgenden führe ich aus, warum…

  1. Kinder sind die strengsten Kritiker. Es kommt ihnen vielleicht nicht auf den perfekten Ausdruck an, aber sie geben Dir oft nicht all zu lange Zeit, um in das Buch hereinzukommen. Wer also nicht direkt von Seite 1 an überzeugt, ist raus.
  2. Kinder haben oft keine all zu lange Konzentrationsspanne. Um sie also mit einem Buch bei Laune zu halten, muss es dauerhaft für sie interessant bleiben.
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Mädchen versteckt sich hinter einem Buch und steht in einem runden Portal

3. Normalerweise bist Du als Autor:in im Schreibstil relativ frei. Bei Kinderbüchern solltest Du diesen jedoch stark anpassen – je nachdem, für welche Altersgruppe Du schreibst. Das gilt für die Länge der Sätze, aber beispielsweise auch für die Wortwahl. Einige Worte sind Kindern im gewissen Alter noch nicht so geläufig.

4. Es ist unglaublich schwer einzuschätzen, ab welchem Alter Kinder bereit für welches Thema sind. Schließlich sollte man Kinder nie unterschätzen (jedes Kind hasst es doch, wenn man es wie ein kleines Kind behandelt), aber auch nicht überschätzen. Im schlimmsten Fall könnte man mit einigen Themen sogar triggern.

5. Ob man es jetzt gut findet oder nicht – in Kinderliteratur gibt es eine relativ strikte Teilung in Mädchenbücher und Jungenbücher. Auch das sollte man also zu Beginn des Schreibens bedenken. Schreibe ich für Jungen? Schreibe ich für Mädchen? Oder möchte ich bewusst eine Geschichte schreiben, die Kinder allgemein anspricht?
Hier kommt dann zusätzlich das „Problem“ hinzu, dass Mädchen ihrem Alter oft ein wenig voraus sind. Bereits in Büchern ab 8 oder 10 können also schon leichte Liebesgeschichten eingebaut werden. Bei Jungen sollte man das lieber erst ab 12 versuchen.

6. Jedes Kinderbuch sollte indirekt eine Lehre transportieren. Das muss nicht so explizit sein, wie früher, als der Däumling noch seinen Daumen abgeschnitten bekommen hat. ABER es sollte schon immer eine Lehre transportiert werden (Beispiel: „Die fünf Freunde“ sind nur gemeinsam stark). Hier musst du aber unbedingt aufpassen, dass Du nicht zu belehrend klingst! Kinderbücher sollen unterhalten und nur passiv zur Erziehung beitragen.    

7. Eine Textsorte, die oft nicht bedacht wird, ist das Vorlesebuch. Das besondere an diesem ist die Tatsache, dass Du zwar für sehr kleine Kinder schreibst, aber deutlich mehr Inhalt und längere Sätze verwenden kannst. Schließlich lesen das Buch ja nicht die Kinder selbst, sondern Eltern/Großeltern ect.
Hier solltest Du auch bedenken, dass Du „wellenförmig“ schreibst. Entweder mit einem Spannungsbogen pro Kapitel oder mit einzelnen kleinen Geschichten. Denn Vorlesebücher werden in der Regel nicht am Stück gelesen. Wenn also ein Kapitel vorbei ist, sollte das Kind auch beruhigt schlafen können.

Eine Frage, die mir ziemlich oft gestellt wird, ist außerdem, ob die Illustrationen zu einem Kinderbuch mitgeliefert werden müssen.
Erst einmal dazu eine kurze Nebeninfo: Illustrationen werden normalerweise ab der Zielgruppe 10+ weggelassen. Vorher werden sie Stück für Stück weniger. Bei einem Erstlesebuch gibt es also noch mehr Bild als Text, bei 8+ bereits mehr Text als Bild.
Um die Frage nun zu beantworten: Nein, die musst Du nicht mitliefern. Es ist sogar eher so, dass Verlage das gar nicht gerne sehen. Sie haben ihre Illustrator:innen ihres Vertrauens und arbeiten gerne mit diesen zusammen. Das hat auch meistens etwas mit dem Stil des Verlages zutun, der an den Illus erkennbar sein sollte.
Aber sicherlich gibt es auch hier Ausnahmen. Wenn Du also begnadete:r Zeichner:in bist, leg zum Exposé doch einfach ein paar Vorschläge bei. Aber wichtig: Verkauf sie als Vorschläge! Zwinge den Verlag nicht, beides (Text und Bilder) zu nehmen. Dann könnte es nämlich passieren, dass sie lieber beides ablehnen.

Das waren jetzt mal ein paar Gedanken zum Thema Kinderbücher. In unserer Instagram-Story haben einige von euch gesagt, dass sie auch gerne mal ein Kinderbuch schreiben würden. Wenn ja, kommt doch gerne auf uns zu. Vielleicht können wir in einem gemeinsamen Brainstorming mal darüber diskutieren, in welche Richtung es gehen könnte. 

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Zwei Mädchen liegen lesend auf einem Sofa

Autor:innen ohne Leser:innen sind wie Bücher ohne Seiten – schön, aber sinnlos.

Zwei Mädchen liegen lesend auf einem Sofa

„Was bringt es einem/einer Designer:in, Kleidung zu entwerfen, die keiner tragen will. Richtig: gar nichts.”

Autor:innen ohne Leser:innen sind wie Bücher ohne Seiten – schön, aber sinnlos.



„Was bringt es einem/einer Designer:in, Kleidung zu entwerfen, die keiner tragen will. Richtig: gar nichts.

In unserer Instastory haben wir euch diese Woche gefragt, was ein:e Autor:in schreiben sollte: was sich gut verkauft oder was ihn/sie bewegt.

Im Grunde war mir schon vorher klar, für was die meisten automatisch stimmen würden. Es ist wie ein Reflex oder vielleicht eine Wunschvorstellung, dass mit Liebe zu etwas alles erreicht werden kann. Einige von euch sind aber auch mit dem Kopf an die Sache herangegangen und haben gesagt, dass Autor:innen schreiben sollten, was sich verkauft. 

Schreiben ist eine Passion und dabei solltest du natürlich erst einmal nicht an den Verkaufswert denken. Du solltest frei sein und schreiben, was dich glücklich macht. Zumindest solltest du das, solange Schreiben für dich ein Hobby ist oder eine Art Therapie, um Probleme oder auch schöne Erlebnisse zu verarbeiten.

Aber viele Autor:innen kommen irgendwann an einen Punkt, an dem sie mit dem Schreiben eben nicht nur sich selbst oder den Liebsten gefallen wollen. Sie entwickeln den Traum, ihr Buch in den Regalen der Buchhandlungen zu finden. Natürlich kann es sein, dass genau das, was du schreiben möchtest oder bereits geschrieben hast, auch dem Interesse von Verlagen und den Leser:innen entspricht. Das ist wunderbar und wird früher oder später auf jeden Fall von Erfolg gekrönt sein. Versprochen!

Manchen Autor:innen geht es aber nicht so. Sie schreiben etwas, was ihr Herz bewegt. Aber was ein einzelnes Herz bewegt, bewegt noch nicht gleich die breite Masse. Und was die breite Masse nicht bewegt, wollen Verlage nicht in ihren Reihen stehen haben.
Manchmal ist, was dein Herz bewegt, auch nicht gerade leichte Kost. Auch da sind die Verlage vorsichtig. Denn schließlich sind sie letztendlich diejenigen, die ihren Kopf hinhalten, wenn es für einige Leser:innen ZU schwere Kost ist.

Lesendes Mädchen auf einem Steg
Lesendes Mädchen mit Pferd

Ihr seht, die Welt ist mal wieder nicht schwarz/weiß – wann ist sie das schon?

Zur Verdeutlichung hier mal wieder eines meiner berühmt-berüchtigten Beispiele aus meinem Leben:

Ich habe gerade eine neue Geschichte begonnen. Und obwohl ich weiß, dass sich eine „normale“ Liebesgeschichte mit Happy End besser verkaufen ließe, spuckt mein Kopf vor allem Ideen aus, die in eine ganz andere Richtung gehen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die Ideen liebe und dankbar bin, dass gerade so viel Kreativität in mir sprudelt. Aber so ein kleines Männchen, was sich „Vernunft“ oder meinetwegen sogar „Geschäftssinn“ nennt, sagt mir, dass es dumm ist, in eine solche Richtung zu gehen. Es wird schwieriger, einen Verlag zu finden. Es gibt weniger Leute, die gerne Geschichten lesen, die unerwartete Richtungen einschlagen.

Jetzt wäre es natürlich vollkommen falsch, euch zu raten, nicht auf eure Herzen zu hören und euch dem Mainstream anzupassen. Bitte nicht!  Aber mit dem Kopf durch die Wand klappt es leider oft nicht.

Schaut euch die Problematik in anderen künstlerischen Berufen an: Was bringt es einem/einer Designer:in, Kleidung zu entwerfen, die keiner tragen will? Richtig: gar nichts. ABER hier auch wieder das berühmte ABER 😀 Wenn man sich einen Namen gemacht hat, ist alles möglich – Du brauchst also vor allem Geduld!

Mein Rat an euch: Bücher lassen sich durch kleine (nicht ganz so schmerzende) Veränderungen so anpassen, dass sie mehr Anklang bei Verlagen und den dazugehörigen Leser:innen finden. Das bedeutet nicht, dass ihr alles 0/8/15 verändern müsst, sondern dass kleine Anpassungen und Abstriche zu jedem Beruf dazugehören.

Falls ihr nicht den Blick dafür habt, was an euren Texten vielleicht einen winzig kleinen Feinschliff braucht, um in die vorgefertigten Formen von Verlagen zu passen, dann kommt gerne auf uns zu. Zusammen finden wir sicher die ein oder andere Idee, die zum Erfolg führen kann.

Nun wollen wir aber, nachdem ihr das hier gelesen habt, eure Meinung hören: Habe ich als Autor:in die Aufgabe, etwas zu schreiben, was ankommt oder etwas, was mich ausdrückt?

Alles, was du brauchst, ist ein Stift und ein Blatt Papier…so ein Schwachsinn!

„Aber es gibt wohl keinen anderen Weg, als zu akzeptieren, dass man selbst zu den sterblichen, normalen Menschen gehört, die...
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Let’s talk about „Schubladendenken“

„Das bedeutet nicht, dass keine typischen Mann-Frau-Liebesgeschichten mehr geschrieben werden sollten. Das bedeutet nur, dass wir Autor:innen beim Schreiben vielleicht...
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