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PROKRASTINATION – Oder auch: 100 Wege, um nie ein Buch zu Ende zu schreiben…

Ich habe auch komischerweise immer das Gefühl, gerade in einem Rutsch einen ganzen Roman schreiben zu können, wenn ich mit etwas anderem beschäftigt bin und auf keinen Fall schreiben kann. Was will mir mein Hirn damit sagen?

PROKRASTINATION – Oder auch: 100 Wege, um nie ein Buch zu Ende zu schreiben…



„Ich habe auch komischerweise immer das Gefühl, gerade in einem Rutsch einen ganzen Roman schreiben zu können, wenn ich mit etwas anderem beschäftigt bin und auf keinen Fall schreiben kann. Was will mir mein Hirn damit sagen?

Prokrastination ist ein so kompliziertes Wort, dass ich manchmal gar nicht glauben kann, dass ich es jeden Tag tue.

Was bedeutet es? Im Grunde geht es um zweierlei Dinge. Zum einen um das Aufschieben von Aufgaben oder Dingen, die man sich vorgenommen hat. Und zum anderen um die plötzliche Produktivität, wenn man keine Zeit mehr hat.

Leute, das bin ich!

Gott sei Dank bin ich das gar nicht, wenn es um normale Arbeit geht. Wie ihr, wenn ihr das hier gerade lest, bereits mitbekommen haben solltet, bin ich selbstständig. Ich glaube, so etwas wie einen prokrastinierenden Selbstständigen gibt es nicht – denn dann wäre diese Person nicht selbstständig. Von daher: Den Schuh muss ich mir nicht anziehen.
Wenn ich arbeite, dann auch richtig. Von morgens bis abends und auch gerne mal nachts, wenn es nicht anders geht.

Mindmap an einer Pinnwand mit Ideen zum Handlungsablauf
Bücherstapel

Aber dann gibt es ja auch noch Dinge, die ich tue, weil ich es möchte und liebe. Und ja, hier spiele ich aufs Schreiben an.

Beim Schreiben bin ich ein Profi, was Prokrastination angeht. Ich schaffe es, alles andere vorzuschieben. Oft mit der Begründung, dass ich dann den Kopf frei habe, um mich aufs Schreiben zu konzentrieren und kreativ zu sein. Dass ich dann aber keine Zeit mehr habe, bedenke ich bei dieser Taktik nicht. Das ist wie beim Essen, wenn man sich das Beste für den Schluss aufhebt, aber dann keinen Hunger mehr hat.

Auch rede ich mir manchmal ein, erst einmal meine Gedanken sortieren zu müssen und fange irgendwelche Übersichtspläne an, die ich nie brauchen werde. Oder ich lese erst einmal, um mir Inspiration zu holen – was letztendlich auch sinnlos ist, weil dein eigener Stil keine Inspiration braucht.  

Seit Neustem tue ich etwas sehr Ähnliches. Es wirkt erstmal gegensätzlich, führt aber zum gleichen Ergebnis. Ich schreibe viel, aber an so vielen verschiedenen Projekten, dass ich irgendwie bei keinem so richtig weiterkomme. Zunächst dachte ich, dass es ein gutes Zeichen ist und ich gerade unglaublich kreativ bin. Ich glaube aber, das ist mal wieder eine Vermeidungstaktik, um nie an den Punkt zu kommen, mich mit einem fertigen Buch der Bewertung anderer gegenüberzustellen.

Ich habe auch komischerweise immer das Gefühl, gerade in einem Rutsch einen ganzen Roman schreiben zu können, wenn ich mit etwas anderem beschäftigt bin und auf keinen Fall schreiben kann. Was will mir mein Hirn damit sagen?

Ich habe jetzt angefangen, mich selbst auszutricksen. Dabei geht es allerdings wieder um die klassische Form von Prokrastination. Da ich immer dann am produktivsten bin, wenn ich in Zeitnot gerate, lege ich das Schreiben immer so, dass ich nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung habe. Das klappt ganz gut…bis jetzt.

Habt ihr ultimative Tipps gegen dieses Phänomen? Let me know! So ganz bin ich da auch noch nicht auf die optimale Lösung gekommen.

Was Du über mich wissen solltest…oder auch nicht…

„Wozu sollte ich mich mit der Realität befassen, wenn ich mich damit doch eh schon jeden Tag herumschlagen muss!?“
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Alles, was du brauchst, ist ein Stift und ein Blatt Papier…so ein Schwachsinn!

„Aber es gibt wohl keinen anderen Weg, als zu akzeptieren, dass man selbst zu den sterblichen, normalen Menschen gehört, die...
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Krimis

Wie das Schreiben eines Krimis nicht zum Krimi wird…

Krimis

[…]indem sie sich schreckliche Geschichten ansehen oder davon lesen, wird auch nie der innerliche Druck zu groß werden, die eigenen Gelüste herauszulassen.

Wie das Schreiben eines Krimis nicht zum Krimi wird…



„[…]indem sie sich schreckliche Geschichten ansehen oder davon lesen, wird auch nie der innerliche Druck zu groß werden, die eigenen Gelüste herauszulassen.

Der Krimi – eines der beliebtesten Genres überhaupt. Ich habe mal gelesen, dass Menschen so gerne Krimis, Thriller oder Horror lesen und gucken, weil sie damit ein Bedürfnis stillen, was ganz tief in jedem Menschen vergraben ist. Bei einigen ist es nicht so tief (leider), sodass sie Straftaten begehen. Gott sei Dank ist es bei der Mehrheit der Menschen aber anders und indem sie sich schreckliche Geschichten ansehen oder davon lesen, wird auch nie der innerliche Druck zu groß werden, die eigenen Gelüste herauszulassen.

Ich finde den Gedanken mehr als gruselig. Und ich weiß nicht, ob die Tatsache, dass ich sowas gar nicht gerne lese oder sehe, gut oder schlecht ist. Entweder gut, weil ich vielleicht gar kein Bedürfnis habe. Oder schlecht, weil ich es nicht stille und es irgendwann wie ein Vulkan aus mir herausplatzt. Ich hoffe doch stark, dass ersteres zutrifft.

Krimis im Verkauf

Viele Buchhandlungen machen heutzutage einen Bereich für “Spannung” auf, statt es konkret Krimi zu nennen. Ganz einfach deshalb, weil die Übergänge zu Thriller, Psychothriller, Detektivkrimi, Horror und etlichen andern Subgenres mittlerweile ziemlich verwässert sind. Es gibt keine klare Grenze mehr. Alles ist möglich.

Ansonsten werden Krimis häufig nach dem Setting sortiert – also wo oder auch wann spielen die Handlungen. Norddeutschland, Skandinavien, Schottland, in einer Großstadt, Vergangenheit, Gegenwart, … Auch hier ist eigentlich alles erlaubt, aber natürlich nicht gleichermaßen beliebt.

Lesendes Mädchen

Wie schreibst Du nun einen guten Krimi?   

Da ist natürlich erst einmal die entscheidende Frage: Wie kommst Du überhaupt auf die Ideen? Beim Krimi ist das eigentlich besonders einfach, weil die Zeitungen, Podcasts, YouTube-Videos etc. voll von echten Verbrechen sind, die Du als Inspiration nehmen kannst.

Was beim Aufbau eines Krimis – egal welches Subgenre – unglaublich wichtig ist: Es muss alles bis ins kleinste Detail logisch sein. Auch wenn die Spannung natürlich bis zum Ende aufrecht gehalten werden soll, müssen die Leser:innen zumindest theoretisch die Chance haben, auf die Rätsels Lösung zu kommen.

Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Wie beispielsweise das regelrechte “Missbrauchen” der Krankheit Schizophrenie für Psychothriller, bei denen am Ende doch alles anders ist, weil sich die meisten Dinge eingebildet worden. Aber auch hier muss natürlich innerhalb der Hirngespinste der Person alles einer Logik folgen. Die Spannung darf unter keinen Umständen durch Unklarheiten unterbrochen werden.

Die Wichtigkeit von Recherche und Logik wird auch bei dem Aufbau eines Settings wichtig. Gerade wenn ihr einen realen Ort wählt, sollten zumindest die meisten Details stimmen. So wird die Spannung umso größer, wenn die Leser:innen sich alles genau vorstellen und reinversetzen können, weil sie den Ort kennen.  

Dann bau die Geschichte des/der Täter:in auf. Was hat die Person für eine Lebensgeschichte, wie sieht sie aus. Was ist das Motiv, das Opfer, wie wird die Tat ausgeführt und was hat die Person für ein Alibi.

Als nächstes brauchen wir eine:n Held:in. Die Geschichte kann im Grunde von tausend Perspektiven aus erzählt werden. Der Klassiker ist eine Ermittlerfigur, aber es könnte auch jemand von der Zeitung, ein:e Zeug:in oder das Opfer selbst sein. Auch hier brauchen wir eine Lebensgeschichte und das Aussehen. Dann das Vorgehen, die Verdächtigen und eventuell Zeug:innen.

Und dann ist es natürlich noch wichtig, den Ablauf der Erzählung festzulegen. Beim Krimi kann schließlich auch rückwärts erzählt werden. Es kann mit einem Opfer anfangen oder enden. Überlege Dir genau, was zu Deiner Geschichte passt. Aber achte darauf, immer genug Spannung laufen zu lassen. Und die Geschichte sollte ein unerwartetes Ende aufweisen.

Normalerweise haben wir zum Ende eines Falls eine Auflösung – die noch offenen Rätsel werden gelöst. Manchmal werden noch ungelöste Einzelheiten aber auch dazu verwendet, Interesse für einen Folgeband zu wecken.

Wir haben Dir ein Template – einmal ohne und einmal ausgefüllt mit Tipps – hier online gestellt. Wenn Du es ausfüllt, bildet es eine gute Vorbereitung fürs eigentliche Schreiben des Krimis.

Um das Template herunterzuladen, musst Du Dich kurz anmelden. Das geht aber wirklich schnell und ist komplett kostenlos – Versprochen!

Sende uns gerne Deine ausgefüllte Version mit Deiner Idee zu und wir geben dir ebenfalls kostenlos eine professionelle Meinung dazu, wie viel Potential wir in der Idee sehen.


Alles, was du brauchst, ist ein Stift und ein Blatt Papier…so ein Schwachsinn!

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7 Tipps gegen den Endgegner: Die Schreibblockade

„Sperr dich nicht in deinem Kämmerchen ein und versuch krampfhaft, den nächsten Bestseller zu kreieren. Geh raus! Erlebe was!“
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New Adult-Romane

New Adult – Sind so wirklich die neuen Erwachsenen?

Aber diese Abhängigkeit – nahezu Besessenheit – vom Partner, die in den meisten Büchern gezeigt wird, ist wirklich grenzwertig und im Grunde das Gegenteil vom Feminismus.

New Adult – Sind so wirklich die neuen Erwachsenen?



„Aber diese Abhängigkeit – nahezu Besessenheit – vom Partner, die in den meisten Büchern gezeigt wird, ist wirklich grenzwertig und im Grunde das Gegenteil vom Feminismus.

Wenn ich hundert Prozent ehrlich sein soll in diesem Blog, muss ich zugeben, dass ich mich ein bisschen vor diesem Thema gedrückt haben. ABER es wurde so sehr von euch gewünscht, dass ich dem natürlich nachgehe.

Warum ich mich davor gedrückt habe? Weil ich New Adult weder gerne lese noch gerne darüber spreche, weil ich mich sehr in Rage reden kann. Es geht mir größtenteils um das vermittelte Frauenbild in diesen Büchern. Dazu sollte ich aber direkt zu Beginn sagen (bevor sich manche angegriffen fühlen), dass das ganz sicher nicht für jedes einzelne Buch im Genre New Adult gilt, sondern eher um die klassischen Varianten.

Aber diese Abhängigkeit – nahezu Besessenheit – vom Partner, die in den meisten Büchern gezeigt wird, ist wirklich grenzwertig und im Grunde das Gegenteil vom Feminismus. Ich meine, achtzig Prozent dieser Bücher spielen am College. Aber ich kann mich an kein Buch erinnern, in dem mal irgendwie wirklich thematisiert wird, was das Mädchen, also die Protagonistin, studiert oder zumindest, was sie studieren will. Denn jetzt kommt mir nicht mit diesen Orientierungsjahren, die es in den USA gibt! Trotzdem kann man doch erwarten, dass wenigstens ein paar Studierende da wissen, was sie studieren wollen. Und wenn nicht, dann erfindet das gefälligst für die Protagonistinnen. 😀 Damit sie nicht wie willenlose Puppen wirken, die eigentlich nur aufs College gehen, um ihrem Love Interest in und nach den Vorlesungen zu begegnen und mit ihm ins Bett zu springen.

Ihr merkt…emotionale Angelegenheit bei mir!

Also mal erst einmal zu den Fakten, die euch vielleicht helfen könnten, wenn ihr ein New Adult-Buch schreibt.

Was viele durcheinanderbringen, sind die zwei Begriffe New Adult und Young Adult. Dabei ist die Unterscheidung zunächst einmal eindeutig. Young Adult ist im Grunde eigentlich nur ein moderner, aus dem Englischen importierter Begriff für Jugendliteratur, also Literatur für junge Erwachsene. Young Adult ist von daher gar kein Genre, denn Jugendbücher sind noch einmal in Genre eingeteilt. So gibt es Thriller, Romane, Fantasy ect.

Und eben auch Liebesgeschichten, die sehr dem Genre des New Adult gleichen, weshalb die Verwechslung oft zustande kommt. Man könnte sogar sagen, dass das Genre New Adult im Sektor des Young Adult, genau wie nahezu alle anderen Genres, ebenfalls vertreten ist.

Der Unterschied allgemein von Jugendbüchern zur Erwachsenenliteratur ist die Ausarbeitung von Gewalt- oder Sexszenen. So auch bei New Adult.

New Adult sind Liebesgeschichten, die oft (aber nicht immer) am College stattfinden und das Leben von jungen Erwachsenen abbilden, die ihren Weg erst noch finden müssen. Oft sind die Liebesgeschichten ziemlich sexualisiert und erotisch und stehen immer im Vordergrund der Handlung. Bei dem Pendant im Sektor des Young Adult sind es ähnliche Handlungen, aber nicht so erotisch dargestellt. Oft gibt es nur eine Sexszene, die mehr romantisch als erotisch daherkommt.

Aufgeschlagenes Buch, Brille, Kaffee und WReWRite Logo

Wie schreibst Du einen guten New Adult-Roman?    

Um ein New Adult Roman zu schreiben, sollte man ein gewisses Grundgerüst einhalten. Ich empfehle immer, erst einmal ein Setting festzulegen – also wo und wann spielt das Geschehen. Natürlich ist, wie gerade schon erwähnt, ein College da oft die Wahl, muss es aber nicht. Aber wenn es ein College sein soll, informiert euch unbedingt darüber. Wie sieht es dort aus, was ist drumherum, was kann man dort studieren usw.

Dann braucht ihr zwei Personen, die sich verlieben sollen und zwei dazugehörige Geschichten. Die Geschichten sollten nicht zu rund sein, also ordentlich Ecken und Kanten aufweisen – obwohl, oft sind diese Kanten nur bei dem mysteriösen Typen vorhanden. Das Mädchen ist ein unbeschriebenes Blatt (hier die Aufforderung: gerne von diesem Muster abweichen 😉).

Es gibt eigentlich immer eine weibliche Erzählinstanz. Manchmal wird es aus beiden Perspektiven abwechselnd geschrieben, aber eigentlich nie nur aus der Sicht des Typen. Das kommt auch nicht so gut bei den Verlagen an, weil die Zielgruppe größtenteils weiblich ist und sich daher eine weibliche Erzählinstanz besser verkaufen lässt.

Dann brauchen wir eine prickelnde Begegnung zwischen den beiden. Am besten kommt die schon in den ersten fünfzig Seiten.

Direkt im Anschluss entfacht die Leidenschaft zwischen den beiden, die ihr gerne, so weit ihr wollt, ausreizen könnt. Und dann haben wir einen dramatischen Höhepunkt, wo die Protagonist:innen meistens von ihrer Vergangenheit eingeholt werden. Und ja, auch hier ist es meistens der Typ, der die Protagonistin deshalb schlecht behandelt. Sie glaubt aber trotzdem an die Liebe und hilft ihm auf irgendeine Weise, seine Dämonen zu besiegen.

Und am Ende sind sie wieder vereint.

Auch wichtig sind Nebenfiguren, die auch oft nebenher Liebesgeschichten bekommen. Es sollten aber nicht zu viele sein. Diese Nebenfiguren bieten, wenn die Geschichte des Hauptpärchens auserzählt ist, auch gutes Potential für Weiterführungen.

Es klingt jetzt natürlich sehr abgedroschen und musterhaft und dadurch auch super einfach, eine solche Geschichte zu konzipieren. So ist es natürlich auch nicht. Wie für jedes andere Genre braucht man Talent und muss die Schreibweise beherrschen.

Weil ich jetzt so kritisch an das Thema herangegangen bin, werde ich natürlich auch ein paar Punkte nennen, die man meiner Meinung nach verbessern könnte. Also zunächst das mit den Studiengängen – bitte stellt die Frauen nicht alle als fremdgesteuert und ziellos dar. Sie können sich ja sehr zu ihrem Love Interest hingezogen fühlen, aber sie sollten nicht so abhängig sein, dass sie ihr Leben drumherum komplett vergessen.

Der nächste Punkt sollte klar sein: Vielfalt in Sexualität, Karriere usw. ist in jedem Genre wichtig.
Und als Letztes an die Verlage: Mir würde es sehr helfen, wenn die Titel auch etwas mit dem Inhalt zutun hätten. Es ist echt schwierig, zu behalten, welche Bücher einem gefallen haben, wenn immer nur wahllos irgendwelche schön klingenden englischen Worte als Titel herangezogen werden.

Aufgrund der wahnsinnigen Beliebtheit dieses Genres gibt es momentan so viel Angebot von deutschen, aber auch internationalen Autor:innen, dass es besonders schwer ist, sich durchzusetzen. Ihr solltet also unbedingt an dem Feinschliff arbeiten, bevor ihr euer Buch einreicht und auch das Exposé so überzeugend wie möglich machen. Wir helfen euch gerne dabei! Meldet euch gerne und wir erreichen zusammen, dass ihr mit  eurer Liebesgeschichte aus der Masse heraussticht!


Alles, was du brauchst, ist ein Stift und ein Blatt Papier…so ein Schwachsinn!

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Let’s talk about „Schubladendenken“

„Das bedeutet nicht, dass keine typischen Mann-Frau-Liebesgeschichten mehr geschrieben werden sollten. Das bedeutet nur, dass wir Autor:innen beim Schreiben vielleicht...
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Arbeitsplatz mit Laptop, Kaffee und Notizblöcken

Alles, was du brauchst, ist ein Stift und ein Blatt Papier…so ein Schwachsinn!

Arbeitsplatz mit Laptop, Kaffee und Notizblöcken

„Aber es gibt wohl keinen anderen Weg, als zu akzeptieren, dass man selbst zu den sterblichen, normalen Menschen gehört, die für ihre Ziele arbeiten müssen.“

Alles, was du brauchst, ist ein Stift und ein Blatt Papier…so ein Schwachsinn!



„Aber es gibt wohl keinen anderen Weg, als zu akzeptieren, dass man selbst zu den sterblichen, normalen Menschen gehört, die für ihre Ziele arbeiten müssen.“

Ich bin mir sicher, es gibt diese Genie-Autor:innen, die tatsächlich nur ein Blatt Papier und ein Stift brauchen, um – mal eben so – ein geniales Buch zu schreiben. Es gibt diese Genies in jeder Lebenslage. Und meiner Meinung nach gibt es keinen anderen Weg, als diese Menschen zu hassen. Wie kann es sein, dass einige Sachen, einigen Leuten nichts an Mühe abverlangt, während andere sich den Hintern wund arbeiten? Unfair!
Aber es gibt wohl keinen anderen Weg, als zu akzeptieren, dass man selbst zu den sterblichen, normalen Menschen gehört, die für ihre Ziele arbeiten müssen.

Ich schreibe, seit ich schreiben kann. Schon in der Grundschule habe ich mein erstes Buch geschrieben. Trotzdem gibt es eine Sache, die mir bis heute im Weg steht: Zeit.
Manchmal glaube ich selbst, dass ich dieses Problem vorschiebe, um mich nicht trauen zu müssen, ein Buch zu veröffentlichen. Aber auch wenn das durchaus möglich ist, ist und bleibt Zeit ein Faktor, der beim Schreiben problematisch ist. Ich persönlich brauche nämlich unglaublich viel Zeit, um erst einmal in den Schreibfluss zu kommen und wirklich was zu schaffen. Zehn Minuten zwischendurch reichen mir da keinesfalls – da brauche ich gar nicht anfangen!

Irgendwann in meiner Schullaufbahn hatte ich mal genug Zeit. Dann kam die Abi-Zeit und das unfertige Buch lag jahrelang herum. Nach dem Abi nahm ich mir wieder die Zeit, aber der Zauber meines angefangenen Buchs war mittlerweile einfach verflogen.
Und schneller, als ich gucken konnte, kam die Uni, Praktika, Jobs und schließlich die Selbstständigkeit. Ich spinne nicht, wenn ich sage, dass ich zehn ausgearbeitete Buchkonzepte in der Schublade habe, die ich allesamt für gute Ideen halte, aber die Zeit, sie zu verwirklichen, habe ich nicht. Beziehungsweise NEHME ich sie mir nicht. Andere Dinge – weniger angsteinflößende Dinge – ziehe ich immer vor.

Das ist aber komplett falsch! Für das, was man liebt, sollte man sich immer die Zeit nehmen. Am besten jeden Tag, an den Wochenenden, im Urlaub. Immer dann, wenn man sich die Zeit nehmen kann und gerne mal die Welt um sich herum ausschalten würde.

Mädchen sitzt am Rand eines Brunnens und schreibt am Laptop
Zwei Mädchen liegen lesend auf einem Sofa

 Mittlerweile habe ich noch ein weiteres Problem: Ich studiere Germanistik und habe Praktika in verschiedenen Verlagen gemacht. Ich habe mich so viel mit dem Beruf „Lektorin“ und somit mit dem Überarbeiten von Texten beschäftigt, dass ich mittlerweile schon überarbeite, wenn mein Text noch gar nicht geschrieben ist. Aber so funktioniert es leider nicht. Fürs Schreiben muss man frei sein. Überarbeiten, Löschen, Neuschreiben oder alles genau so lassen, kann man später noch. Das ist also der nächste Tipp, wenn es um die Arbeitsweise beim Schreiben geht. 

Zusätzlich ist es sehr wichtig, den Kreativspeicher immer wieder aufzufüllen. In meinem Blogpost über Schreibblockaden habe ich eine Art, dies zu tun, bereits beschrieben: Rausgehen, Sachen erleben, Menschen treffen, in Urlaub fahren, …
Aber eine weitere Weise, den Speicher wieder zu füllen, ist viel simpler und man muss dafür nicht mal die gemütliche Couch oder das warme, kuschlige Bett verlassen. Bau dir unbedingt in deinen Alltag genug Lesezeit ein! Lesen lässt einen nicht nur entspannen, sondern gibt einem auch Inspiration von Autor:innen, die das große Ziel bereits geschafft haben: Das eigene Buch im Buchhandel.

Was die Logistik angeht, ist denke ich mal jeder Mensch anders. Einige Leute brauchen ihren festen Arbeitsplatz. Für mich gibt es kaum einen weniger inspirierenden Platz als meinen Schreibtisch in meinem Mini-Arbeitszimmer, an dem ich auch meine Hausarbeiten für die Uni schreibe oder den Papierkram für WReWRite erledige. Ich mag es, in der Natur zu schreiben oder bei gemütlichem Licht, mit einer Tasse Tee, auf meiner Couch. Am meisten inspiriert war ich bis jetzt in England, an den Steilküsten in der Nähe von Brighton, wo ich extra mal für ein paar Wochen war, um an meinem Buch weiterzuarbeiten.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass das irgendwann mal mein Weg sein wird, meinen Traum zu verwirklichen: Eine Auszeit, um wirklich NUR zu schreiben. Nur glaube ich nicht, dass das der Weg sein sollte, denn wer kann sich sowas bitte leisten?

Also wenn ihr die Möglichkeit habt: Sucht euch euren Schreibplatz. Räumt bewusst Zeitfenster in euren Alltag ein, in denen ihr schreibt. Tippt erst einmal alles in die Tastatur, was euch in den Kopf kommt. Überarbeiten könnt ihr später! Zwingt euch nicht zu Kreativität. Nutzt unkreative Phasen und füllt euren Speicher wieder auf, anstatt deprimiert zu sein, wie leer dieser ist. Erlebt selbst oder beobachtet Menschen, die etwas erleben, hört ihnen zu, wenn sie was erlebt haben oder lest von denen, die etwas erleben. Nur so wird zur richtigen Zeit ein tolles Buch aus deiner Schreibfeder fließen. Glaub an dich!

Wo sind deine Schreib-Orte? Wo fühlst du dich inspiriert? Wann fühlst du dich inspiriert? Und wo suchst du dir deine Ideen für deine Projekte? Erzähl es gerne in den Kommentaren…

Autor:innen ohne Leser:innen sind wie Bücher ohne Seiten – schön, aber sinnlos.

"Was bringt es einem/einer Designer:in, Kleidung zu entwerfen, die keiner tragen will. Richtig: gar nichts."
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Alles, was du brauchst, ist ein Stift und ein Blatt Papier…so ein Schwachsinn!

„Aber es gibt wohl keinen anderen Weg, als zu akzeptieren, dass man selbst zu den sterblichen, normalen Menschen gehört, die...
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