Kinderbücher schreiben ist kinderleicht? – Denkste Puppe!
“Kinder sind die strengsten Kritiker. Es kommt ihnen vielleicht nicht auf den perfekten Ausdruck an, aber sie geben Dir oft nicht all zu lange Zeit, um in das Buch hereinzukommen. Wer also nicht direkt von Seite 1 an überzeugt, ist raus.“
Kinderbücher schreiben ist kinderleicht? – Denkste Puppe!
„Kinder sind die strengsten Kritiker. Es kommt ihnen vielleicht nicht auf den perfekten Ausdruck an, aber sie geben Dir oft nicht all zu lange Zeit, um in das Buch hereinzukommen. Wer also nicht direkt von Seite 1 an überzeugt, ist raus.“
Wie schreibst Du ein gutes Kinderbuch?
Wenn Du ein Kinderbuch schreibst oder vorhast, eines zu schreiben, dann ist es am wichtigsten, Dir zunächst darüber klarzuwerden, für welche Altersgruppe Du schreibst. Das musst Du nicht nur im Hinterkopf behalten, wenn es um den Schreibstil und den Umfang geht, sondern auch bereits bei der Planung des Inhaltes.
Denn je älter die Kinder sind, für die Du schreibst, desto länger die Sätze, desto dicker das Buch und desto mehr Tiefe im Inhalt („Gewalt“, Action, Liebe, …).
Viele Leute unterschätzen Kinderbücher und vor allem das Verfassen von Kinderbüchern. Ich würde es tatsächlich nicht als die leichteste Kategorie einordnen, sondern eigentlich eher als die schwerste.
Im Folgenden führe ich aus, warum…
- Kinder sind die strengsten Kritiker. Es kommt ihnen vielleicht nicht auf den perfekten Ausdruck an, aber sie geben Dir oft nicht all zu lange Zeit, um in das Buch hereinzukommen. Wer also nicht direkt von Seite 1 an überzeugt, ist raus.
- Kinder haben oft keine all zu lange Konzentrationsspanne. Um sie also mit einem Buch bei Laune zu halten, muss es dauerhaft für sie interessant bleiben.
3. Normalerweise bist Du als Autor:in im Schreibstil relativ frei. Bei Kinderbüchern solltest Du diesen jedoch stark anpassen – je nachdem, für welche Altersgruppe Du schreibst. Das gilt für die Länge der Sätze, aber beispielsweise auch für die Wortwahl. Einige Worte sind Kindern im gewissen Alter noch nicht so geläufig.
4. Es ist unglaublich schwer einzuschätzen, ab welchem Alter Kinder bereit für welches Thema sind. Schließlich sollte man Kinder nie unterschätzen (jedes Kind hasst es doch, wenn man es wie ein kleines Kind behandelt), aber auch nicht überschätzen. Im schlimmsten Fall könnte man mit einigen Themen sogar triggern.
5. Ob man es jetzt gut findet oder nicht – in Kinderliteratur gibt es eine relativ strikte Teilung in Mädchenbücher und Jungenbücher. Auch das sollte man also zu Beginn des Schreibens bedenken. Schreibe ich für Jungen? Schreibe ich für Mädchen? Oder möchte ich bewusst eine Geschichte schreiben, die Kinder allgemein anspricht?
Hier kommt dann zusätzlich das „Problem“ hinzu, dass Mädchen ihrem Alter oft ein wenig voraus sind. Bereits in Büchern ab 8 oder 10 können also schon leichte Liebesgeschichten eingebaut werden. Bei Jungen sollte man das lieber erst ab 12 versuchen.
6. Jedes Kinderbuch sollte indirekt eine Lehre transportieren. Das muss nicht so explizit sein, wie früher, als der Däumling noch seinen Daumen abgeschnitten bekommen hat. ABER es sollte schon immer eine Lehre transportiert werden (Beispiel: „Die fünf Freunde“ sind nur gemeinsam stark). Hier musst du aber unbedingt aufpassen, dass Du nicht zu belehrend klingst! Kinderbücher sollen unterhalten und nur passiv zur Erziehung beitragen.
7. Eine Textsorte, die oft nicht bedacht wird, ist das Vorlesebuch. Das besondere an diesem ist die Tatsache, dass Du zwar für sehr kleine Kinder schreibst, aber deutlich mehr Inhalt und längere Sätze verwenden kannst. Schließlich lesen das Buch ja nicht die Kinder selbst, sondern Eltern/Großeltern ect.
Hier solltest Du auch bedenken, dass Du „wellenförmig“ schreibst. Entweder mit einem Spannungsbogen pro Kapitel oder mit einzelnen kleinen Geschichten. Denn Vorlesebücher werden in der Regel nicht am Stück gelesen. Wenn also ein Kapitel vorbei ist, sollte das Kind auch beruhigt schlafen können.
Eine Frage, die mir ziemlich oft gestellt wird, ist außerdem, ob die Illustrationen zu einem Kinderbuch mitgeliefert werden müssen.
Erst einmal dazu eine kurze Nebeninfo: Illustrationen werden normalerweise ab der Zielgruppe 10+ weggelassen. Vorher werden sie Stück für Stück weniger. Bei einem Erstlesebuch gibt es also noch mehr Bild als Text, bei 8+ bereits mehr Text als Bild.
Um die Frage nun zu beantworten: Nein, die musst Du nicht mitliefern. Es ist sogar eher so, dass Verlage das gar nicht gerne sehen. Sie haben ihre Illustrator:innen ihres Vertrauens und arbeiten gerne mit diesen zusammen. Das hat auch meistens etwas mit dem Stil des Verlages zutun, der an den Illus erkennbar sein sollte.
Aber sicherlich gibt es auch hier Ausnahmen. Wenn Du also begnadete:r Zeichner:in bist, leg zum Exposé doch einfach ein paar Vorschläge bei. Aber wichtig: Verkauf sie als Vorschläge! Zwinge den Verlag nicht, beides (Text und Bilder) zu nehmen. Dann könnte es nämlich passieren, dass sie lieber beides ablehnen.
Das waren jetzt mal ein paar Gedanken zum Thema Kinderbücher. In unserer Instagram-Story haben einige von euch gesagt, dass sie auch gerne mal ein Kinderbuch schreiben würden. Wenn ja, kommt doch gerne auf uns zu. Vielleicht können wir in einem gemeinsamen Brainstorming mal darüber diskutieren, in welche Richtung es gehen könnte.
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“Kinder sind die strengsten Kritiker. Es kommt ihnen vielleicht nicht auf den perfekten Ausdruck an, aber sie geben Dir oft nicht all zu lange Zeit, um in das Buch hereinzukommen. Wer also nicht direkt von Seite 1 an überzeugt, ist raus.“
Kinderbücher schreiben ist kinderleicht? – Denkste Puppe!
„Kinder sind die strengsten Kritiker. Es kommt ihnen vielleicht nicht auf den perfekten Ausdruck an, aber sie geben Dir oft nicht all zu lange Zeit, um in das Buch hereinzukommen. Wer also nicht direkt von Seite 1 an überzeugt, ist raus.“
Wie schreibst Du ein gutes Kinderbuch?
Wenn Du ein Kinderbuch schreibst oder vorhast, eines zu schreiben, dann ist es am wichtigsten, Dir zunächst darüber klarzuwerden, für welche Altersgruppe Du schreibst. Das musst Du nicht nur im Hinterkopf behalten, wenn es um den Schreibstil und den Umfang geht, sondern auch bereits bei der Planung des Inhaltes.
Denn je älter die Kinder sind, für die Du schreibst, desto länger die Sätze, desto dicker das Buch und desto mehr Tiefe im Inhalt („Gewalt“, Action, Liebe, …).
Viele Leute unterschätzen Kinderbücher und vor allem das Verfassen von Kinderbüchern. Ich würde es tatsächlich nicht als die leichteste Kategorie einordnen, sondern eigentlich eher als die schwerste.
Im Folgenden führe ich aus, warum…
- Kinder sind die strengsten Kritiker. Es kommt ihnen vielleicht nicht auf den perfekten Ausdruck an, aber sie geben Dir oft nicht all zu lange Zeit, um in das Buch hereinzukommen. Wer also nicht direkt von Seite 1 an überzeugt, ist raus.
- Kinder haben oft keine all zu lange Konzentrationsspanne. Um sie also mit einem Buch bei Laune zu halten, muss es dauerhaft für sie interessant bleiben.
3. Normalerweise bist Du als Autor:in im Schreibstil relativ frei. Bei Kinderbüchern solltest Du diesen jedoch stark anpassen – je nachdem, für welche Altersgruppe Du schreibst. Das gilt für die Länge der Sätze, aber beispielsweise auch für die Wortwahl. Einige Worte sind Kindern im gewissen Alter noch nicht so geläufig.
4. Es ist unglaublich schwer einzuschätzen, ab welchem Alter Kinder bereit für welches Thema sind. Schließlich sollte man Kinder nie unterschätzen (jedes Kind hasst es doch, wenn man es wie ein kleines Kind behandelt), aber auch nicht überschätzen. Im schlimmsten Fall könnte man mit einigen Themen sogar triggern.
5. Ob man es jetzt gut findet oder nicht – in Kinderliteratur gibt es eine relativ strikte Teilung in Mädchenbücher und Jungenbücher. Auch das sollte man also zu Beginn des Schreibens bedenken. Schreibe ich für Jungen? Schreibe ich für Mädchen? Oder möchte ich bewusst eine Geschichte schreiben, die Kinder allgemein anspricht?
Hier kommt dann zusätzlich das „Problem“ hinzu, dass Mädchen ihrem Alter oft ein wenig voraus sind. Bereits in Büchern ab 8 oder 10 können also schon leichte Liebesgeschichten eingebaut werden. Bei Jungen sollte man das lieber erst ab 12 versuchen.
6. Jedes Kinderbuch sollte indirekt eine Lehre transportieren. Das muss nicht so explizit sein, wie früher, als der Däumling noch seinen Daumen abgeschnitten bekommen hat. ABER es sollte schon immer eine Lehre transportiert werden (Beispiel: „Die fünf Freunde“ sind nur gemeinsam stark). Hier musst du aber unbedingt aufpassen, dass Du nicht zu belehrend klingst! Kinderbücher sollen unterhalten und nur passiv zur Erziehung beitragen.
7. Eine Textsorte, die oft nicht bedacht wird, ist das Vorlesebuch. Das besondere an diesem ist die Tatsache, dass Du zwar für sehr kleine Kinder schreibst, aber deutlich mehr Inhalt und längere Sätze verwenden kannst. Schließlich lesen das Buch ja nicht die Kinder selbst, sondern Eltern/Großeltern ect.
Hier solltest Du auch bedenken, dass Du „wellenförmig“ schreibst. Entweder mit einem Spannungsbogen pro Kapitel oder mit einzelnen kleinen Geschichten. Denn Vorlesebücher werden in der Regel nicht am Stück gelesen. Wenn also ein Kapitel vorbei ist, sollte das Kind auch beruhigt schlafen können.
Eine Frage, die mir ziemlich oft gestellt wird, ist außerdem, ob die Illustrationen zu einem Kinderbuch mitgeliefert werden müssen.
Erst einmal dazu eine kurze Nebeninfo: Illustrationen werden normalerweise ab der Zielgruppe 10+ weggelassen. Vorher werden sie Stück für Stück weniger. Bei einem Erstlesebuch gibt es also noch mehr Bild als Text, bei 8+ bereits mehr Text als Bild.
Um die Frage nun zu beantworten: Nein, die musst Du nicht mitliefern. Es ist sogar eher so, dass Verlage das gar nicht gerne sehen. Sie haben ihre Illustrator:innen ihres Vertrauens und arbeiten gerne mit diesen zusammen. Das hat auch meistens etwas mit dem Stil des Verlages zutun, der an den Illus erkennbar sein sollte.
Aber sicherlich gibt es auch hier Ausnahmen. Wenn Du also begnadete:r Zeichner:in bist, leg zum Exposé doch einfach ein paar Vorschläge bei. Aber wichtig: Verkauf sie als Vorschläge! Zwinge den Verlag nicht, beides (Text und Bilder) zu nehmen. Dann könnte es nämlich passieren, dass sie lieber beides ablehnen.
Das waren jetzt mal ein paar Gedanken zum Thema Kinderbücher. In unserer Instagram-Story haben einige von euch gesagt, dass sie auch gerne mal ein Kinderbuch schreiben würden. Wenn ja, kommt doch gerne auf uns zu. Vielleicht können wir in einem gemeinsamen Brainstorming mal darüber diskutieren, in welche Richtung es gehen könnte.