How to write: DAS Exposé
“Macht euch sympathisch und menschlich! Es ist eine kreative Branche. Ihr müsst nicht auf Teufel komm raus professionell sein.“
How to write: DAS Exposé
„Macht euch sympathisch und menschlich! Es ist eine kreative Branche. Ihr müsst nicht auf Teufel komm raus professionell sein.“
Bei Instagram ging es bei uns die ganze Woche um das Thema Exposé. Zuerst war ich als Expertin zu einer Online-Fragerunde eingeladen, in der Autor:innen mir Fragen stellen durften. Die wichtigsten Erkenntnisse haben wir nicht nur in der Story mit euch geteilt, sondern auch als Reel zusammengefasst. Um euch die Punkte aber noch einmal genauer erklären zu können, soll dieser Blogbeitrag dienen.
Zunächst ist allerdings wichtig vorwegzunehmen, dass nicht nur jedes Projekt anders ist, sondern auch jeder Verlag bzw. jede Agentur. Es gibt also leider – wie so oft – nicht das eine Universalrezept, mit dem ihr immer weiterkommt.
Daher legen wir euch nahe, wenn ihr euch noch unsicher seid, gerne auf unsere Dienste zurückzugreifen. Das Exposé ist die Eintrittskarte in den Buchmarkt. Ohne kommt man nicht rein, also sollte man es nicht unterschätzen.
Fangen wir mal mit den Basics an, die ihr selbstverständlich auch bei vielen weiteren Adressen im Internet findet. Welche Bausteine gibt es? Welche davon sind sinnvoll?
Wie eine normale Bewerbung ist bei den einzureichenden Dokumenten an den Verlag/Agentur ein Anschreiben dabei. Das Anschreiben wird selbstverständlich an jeden einzelnen Verlag/Agentur angepasst und bestenfalls an eine konkrete Person gerichtet. Recherchiert also vorher, welche:r Redakteur:in eurer Manuskript möglicherweise in die Hände bekommt.
Haltet euch kurz! Bittet um Prüfung. Schreibt den Grund, warum ihr und euer Projekt (Arbeitstitel nennen) perfekt in den Verlag passt. Sagt höflich, dass ihr euch über einen positiven Bescheid freuen würdet. Das reicht!
Ins eigentliche Exposé würde ich eine Kurzvita einfügen. Das entspricht den kurzen Texten, die ihr eigentlich in jedem Buch über den/die Autor:in findet. Versucht, die Vita an das Genre anzupassen, das ihr bedient.
Schreibt ihr Fantasy? Erzählt von magischen Begegnungen bei Reisen in Schottland.
Schreibt ihr Liebesgeschichten? Erzählt von eurer hoffnungslosen Romantik und dass ihr weiter an die große Liebe glaubt.
Schreibt ihr Krimis? Erzählt von eurer Kindheit, in der ihr schon große Verbrechen bei euren Nachbarn aufgedeckt habt.
Macht euch sympathisch und menschlich! Es ist eine kreative Branche. Ihr müsst nicht auf Teufel komm raus professionell sein.
Im Orientierungsteil ordnet ihr euer Werk ein. Das ist wichtiger, als ihr denkt. Arbeitstitel, Genre, Seitenzahl, Zielgruppe. Seid besonders bei Genre und Zielgruppe sehr explizit. Es ist also nicht Fantasy für Jugendliche. Nein, es ist Urban Romantasy für größtenteils weibliche Jugendliche ab 14.
Ihr könnt auch vergleichbare Titel suchen. Greift da am besten auf den Verlag zurück, bei dem ihr euch bewerbt. Damit zeigt ihr a) dass ihr euch mit dem Verlag auseinandergesetzt habt und b) dass das Buch perfekt in das Programm passt.
Die Zusammenfassung ist das absolut Wichtigste am Exposé! Wenn ihr nämlich Pech habt, lesen die Redakteur:innen die Leseprobe gar nicht erst. Versucht also nicht nur, den Inhalt vollständig wiederzugeben, sondern auch interessant und mit Charakter. Damit ist gemeint, dass eine Zusammenfassung nicht zwangsläufig nüchtern sein muss. Bringt euren Schreibstil mit ein. Haltet euch so kurz wie möglich. 1-3 Normseiten, mehr nicht!
Zu Beginn der Zusammenfassung macht sich ein Pitch aus ein oder zwei Sätzen immer ganz gut. Formatiert ihn fett, dann fällt er sofort auf.
Wenn ihr Ideen zu weiteren Teilen habt, schreibt es entweder in die Orientierung oder unter die Zusammenfassung. Haltet euch aber auch hier kurz. Zunächst wollt ihr dieses eine Buch bewerben. Ob dann ein zweiter oder sogar ein dritter Teil kommt, liegt am Ende eh an dem Verlag und den Verkaufszahlen.
Wenn ihr viele Figuren habt, könnt ihr kurze Figurenvorstellungen schreiben. Das ist aber nicht immer sinnvoll. Ich würde es nur machen, wenn es für das Verständnis der Zusammenfassung oder des Projektes wichtig ist.
Und dann kommt die Leseprobe. Vom Umfang her müsst ihr euch unbedingt auf der Internetseite des Verlages oder der Agentur informieren, wie viel Text sie haben wollen. Haltet euch daran!
Beliebt als Leseproben sind entweder der Anfang oder eine besonders spannende Stelle. Ich muss sagen, dass ich IMMER den Anfang nehmen würde. Der Anfang sagt so viel über ein Projekt aus und muss sitzen. Von daher mein Tipp: Nehmt einfach die ersten Seiten.
Ihr müsst euch ein Exposé wirklich als Bewerbung vorstellen. Wenn ihr euch für einen Job bewerbt, dann solltet ihr zunächst natürlich klar machen, dass ihr perfekt in die Jobausschreibung passt und schließlich noch herausarbeiten, was euch besonders macht. Wieso seid ihr nicht wie die tausend anderen Bewerber:innen? Diese zwei Schritte solltet ihr bei jedem Teil des Exposés im Kopf behalten. Bei der Kurzvita, der Orientierung, der Zusammenfassung, der Figurenvorstellung. Was macht die erfolgreichsten Bücher des Verlages aus? Arbeitet es in eurem Projekt heraus!
Und zum Schluss noch folgender Tipp: Seid nicht zu arrogant, aber auch nicht zu bescheiden. Verkauft euer Buch nicht als den nächsten Bestseller, aber verkauft euch auch nicht unter dem Wert.
Bitte unterschätzt das Exposé nicht. Es muss absolut überzeugend sein, damit es in der Masse der Einsendungen heraussticht. Wir würden euch gerne dabei unterstützen. Greift also gerne auf unser Angebot zurück.